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97 – 98 – 99 – 100 Mit Marc Metzger unterwegs

2011

97 – 98 – 99 – 100
Mit Marc Metzger („Dä Blötschkopp“) bis zu seinem 100. Auftritt der Session

Dä Blötschkopp Marc Metzger in Aktion auf der Bühne


Wieder einmal durften wir einen Künstler im Karneval begleiten und ihm bei der Arbeit ein paar Stunden über die Schulter schauen. Wie er uns zum Abschluss verriet, war der letzte Auftritt des Abends sein 100. in dieser Session. Wir bedanken uns schon gleich am Anfang, denn es war ein schöner angenehmer Abend mit einem liebenswerten Menschen: Marc Metzger, dem beliebten Clown, der auf der Bühne nicht stur ein vorgeschriebenes Programm absolviert, sondern auf das jeweilige Publikum eingeht und spontan so manchen Gag sogar auf der Bühne entwickelt.

Comedy, Witzerzähler, Clowns, Narren – wir unterhielten uns mit ihm darüber, dass ja schon in uralten Zeiten die Narren dafür verantwortlich zeichneten, dass das Volk humorvoll unterhalten wurde. Der Hofnarr hielt durch seine Reden dem Fürsten und seinem Hof einen Spiegel vor, damit diese ihre Dummheit und Unzulänglichkeit erkennen sollen.


Schafft der Narr es nicht, ist er auch dafür verantwortlich... diese Erfahrung haben schon viele gemacht und Marc auch vor nicht allzu langer Zeit. Der Narr muss halt „funktionieren“.

Egal ob Aula, Gürzenich oder Pfarrsaal, in dieser Session bekommt jeder einen Eimer Streusalz vom Blötschkopp persönlich - wegen dem furchtbaren Wetter -

Marc ist auf den Bühnen Kölns mittlerweile zu Hause und gerade in der langen Session 2011 sind Gürzenich, Sartory, Maritim, Dorint, Kristallsaal, Holiday Inn, Stadthalle Mülheim oder Pullmann für ihn schon Tagesprogramm. Doch nicht nur die großen Säle und Vereine sind für ihn maßgebend, gerade kleine Vereine, Pfarrsitzungen und Gaststätten haben ihr eigenes Flair und werden von ihm genauso gern besucht.

Kurz vor dem Auftritt - Marc wartet konzentriert darauf, dass er angesagt wird, während anderen noch die Mütze gerade gerückt wird.


Unsere Begleitung führte uns in unterschiedliche Säle und wir erlebten Mädchensitzung, Hausfrauennachmittag, Galasitzung und Firmenfeier an einem Abend. Ein Kontrastprogramm, wo der Künstler sich ständig auf neue Gegebenheiten einstellen muss. Dabei haben wir einen ruhigen Tag erwischt, an anderen Tagen und vielen Wochenenden ist die Tour von Bühne zu Bühne, von Saal zu Saal und von ausgelassenem Publikum zu einem Publikum, das noch in Schwung kommen muss, noch viel umfangreicher. Andere Bühne, anderer Saal, anderes Publikum. Kapelle, Akustik, Technik, Möglichkeit des Aufenthalts vor dem Auftritt, Fans und ihre Attacken, schöne Begegnungen – wo man auf viele Menschen trifft, erlebt man auch viele unterschiedliche Situationen.

Bei Autogrammwünschen erfüllt er auch gern Sonderwünsche: Für...

Wie schon bei anderen Künstlern erlebten wir Fans, die – kaum dass sie Marc sahen, mit Autogrammwünschen vor ihm standen. Geduldig und freundlich bekommen sie es – auch mit Widmungen und ziehen dann stolz und erfreut los, um es ihren Freunden zu zeigen. Erlebt man den frechen Clown auf der Bühne, ahnt man nicht, dass er privat schon beinahe schüchtern rüber kommt. Es ging ihm leider am Tag unserer Begleitung nicht besonders gut – er war stark erkältet und wäre wohl gern im Bett geblieben. Doch das geht natürlich nicht, und jeder, der in Berufen steht, wo Verpflichtungen unaufschiebbar sind, versteht das, dass man sich dann mit Medikamenten ausgestattet aufrafft und wieder los zieht. Stand er jedoch auf der Bühne war es ihm nicht mehr anzumerken, auch wenn der Kopf unter der schwarzen Kappe dröhnte.

Trotz Erkältung: Auf der Bühne ist er voll für sein Publikum da

Marc Metzger hätte die Art der Rede, die er vorträgt, neu erfunden, wurde einmal gesagt. Es ist tatsächlich so, dass kein anderer die Rede dieser Art so perfekt beherrscht wie Marc Metzger. Er zieht die Kreativität aus dem Dialog mit dem Publikum. Die Reaktionen sind sehr unterschiedlich: Stummes Erstaunen, herzhaftes Gelächter, Schadenfreude, Fassungslosigkeit... aber immer steht es in den Gesichtern geschrieben: was macht er als nächstes? Durch die Möglichkeit, während seiner Rede die Reaktionen im Saal beobachten zu können, konnten wir viele Reaktionen aufnehmen, die der Künstler oben auf der Bühne nicht bemerken kann.

Metzger? Na, da sind wir mal gespannt

Schon draußen vor der Tür: Wer kommt denn jetzt? Marc Metzger. Oh, den kenn ich aus dem Fernsehen, der ist gut! Da geh ich gleich mal wieder rein.
Lustig darauf die Frage einer Dame, die nicht aus der Region des kölschen Karnevals stammte: Ah... Metzger... was ist denn das? Ach so, der heißt so! Und was macht der? Nee, kenn ich nicht, nie gehört.
Bei einer anderen Veranstaltung hörten wir, wie ein Zuschauer begeistert sagte: Das ist die intelligenteste Rede, die ich bis jetzt gehört habe!
Also doch nicht nur Blödsinn? Wer einmal genau hinhört, der kann so manche versteckte Andeutung oder so manchen Hintergrund heraushören, denn wer meint, der Quatsch sei oberflächlich, der hat sich gehörig geirrt.
„Ich bin für die nächsten 70 Sekunden ihr Programmpunkt...“ oder zur Sitzungskapelle: „Ach, euch kenne ich, wir waren mal auf einer Veranstaltung zusammen, aber nur ganz kurz...“ Die von der Presse hoch geschaukelte Begebenheit bei der Sitzungsparty, wo seine Rede nicht angehört wurde, da lautstark weiter gefeiert wurde, hat er geschickt und humorvoll in manchem Satz verpackt und das erspart jegliches Nachfragen, wie er die Sache sieht, zumal er nicht der einzige war, der diese Erfahrung gemacht hat, was aber nicht so hoch gekocht wurde.
Die Bilder ins Publikum hinein sprechen für sich. Sogar Präsident Frank Remagen konnte sich kaum auf seinem Stuhl halten, so amüsierte er sich über die frechen Sprüche des Clowns Metzger.

Präsident Frank Remagen und sein Elferrat amüsieren sich köstlich über die frechen Sprüche

Der gelernte Verlagskaufmann und studierte Veranstaltungsmanager hat zwar eine „solide Ausbildung“ absolviert, aber es zog ihn doch zu seiner wahren Berufung und seinem eigentlichen Traum und die fielen auch ihm nicht in den Schoß.
Seit 23 Jahren steht er auf der Bühne und hat sich den Weg bis hierher hart erarbeitet. Seine erste Büttenrede hat er mit 14 gehalten, mit 16 stand er auf der Theaterbühne. Im April 1973 in Bad Neuenahr-Ahrweiler geboren, hat er – wie man auf seiner Homepage von ihm erfährt – harte Arbeit, Verzicht, Schweiß, Recherche, Einsiedlertum, Askese, absolute Selbstbeherrschung und demütige, fast vollkommen unterwürfige Beobachtung des Weltgeschehens unter Berücksichtigung und gleichzeitiger Missachtung der einregelnden Gesetze – den Weg zum wahren Komödianten der nichtsingenden Zunft gemacht. Dieser Weg hat sich gelohnt, denn jetzt – mit 37 Jahren ist er an dem Punkt gelandet, zu dem jeder Künstler strebt: Bekanntheit, Beliebtheit, Standing Ovations.

Der schönste Lohn für den Künstler: Lachendes Publikum

Wie alle Künstler geht auch er nicht ohne ein gewisses Maß an Lampenfieber auf die Bühne – und wenn dann die Zugabe verlangt wird und die Menschen applaudierend von den Stühlen aufstehen, dann ist es geschafft und das Ziel ist erreicht: Freude und Lachen zu den Menschen zu bringen. Sein Fahrer Volker, der ihn sicher zu den Auftritten bringt und immer ein wenig mitbangt, strahlt dann genau wie er und freut sich, dass es wieder einmal geklappt hat.

Was wären die Künstler ohne ihre Fahrer? Marcs Fahrer Volker ist immer treu an seiner Seite und sorgt dafür, dass Kostüm und Requisiten immer parat sind


Mit seiner Figur „Dä Blötschkopp“ hat er tatsächlich eine Art der Rede wieder entdeckt, die an die Narren vergangener Zeiten erinnert. Er hält dem Zuschauer einen Spiegel vor und weist sie kindlich-naiv-verschmitzt auf Missstände, Unzulänglichkeiten, kuriose Eigenarten und sinnlose Aktionen hin. Er erklärt die „kölsche Mentualität“ und die Besonderheiten der „Fuzzefelas“, kreiert eine wahre Wortakrobatik, indem er die Bläck Föös-Lieder in atemberaubendem Tempo aneinander reiht und daraus eine Geschichte zaubert. Sein spontaner Konfettiregen aus der Tasche des Clownskostüms ist bekannt, aber wird immer wieder so plötzlich von ihm eingesetzt, dass es noch immer überraschend ankommt. Wenn er dann mit weit aufgerissenen Augen versichert, dass er das alles gar nicht böse meint, denn es sei ja nur wegen der kölschen Mentualität... dann kann man ihm überhaupt nicht böse sein.

Quer durch den Saal oder - wie im Gürzenich am Rand entlang - Ziel ist immer die Bühne


Er ist nicht nur bekannt im Karneval, das ganze Jahr lang ist der mit vielen Auszeichnungen versehene Komiker mit einem Programm unterwegs. Sein Soloprogramm „Rampensau“ ist im ganzen Jahr zu sehen und Moderationen beim WDR haben ihn ebenfalls bekannt gemacht.
Trotz des weiter steigenden Erfolgs hat er die Bindung zur Familie und zu seinen Freunden nicht vergessen und pflegt sie weiter. Regelmäßige Anrufe bei seinen Eltern, die besorgt sind, wenn sie nicht wissen, dass er gut wieder zu Hause angekommen ist, zeigen das Bild einer harmonischen Beziehung in der Familie. Die Künstler haben aber nicht nur Arbeit und Stress, wenn sie sich Backstage treffen, sieht man, dass es auch Freundschaften sind, die sich da entwickelt haben.

Für den Austausch mit Kollegen bleibt meistens kaum Zeit, aber wenn es möglich ist, nutzt man jede Gelegenheit - hier im Gespräch mit dem Prinzenführer Rüdiger Schlott

Eine besondere Freude nach dem letzten –und hundertsten – Auftritt war, das Dreigestirn in seiner Hofburg in zivil zu treffen und einen Plausch mit ihnen zu halten. Da vergisst sogar ein erkälteter verschnupfter Marc Metzger mit dröhnendem Kopf die Zeit und nutzt sie, um mit den Dreien mal gemütlich zu plaudern.
Es ist für uns immer wieder beeindruckend, welche Wege die Künstler auf sich nehmen, um ihr Publikum zu erfreuen. Viele Kilometer werden gefahren und es steckt eine Menge Vorbereitung, Überlegungen, Mühe und Arbeit dahinter, wenn sie dann auf der Bühne stehen und scheinbar leicht und unbeschwert für Unterhaltung sorgen.

Wir bedanken uns dafür, dass wir so freundlich aufgenommen wurden,

es war ein schöner Abend!


Wir wünschen Marc Metzger weiterhin viel Erfolg und noch eine Menge Ideen für die nächsten Jahre, damit auch er später einmal zu den Urgesteinen des Kölner Karnevals gezählt wird.

Weitere Fotos wie immer im Fotoalbum!

Hier sehen sie auch einen Teil der Künstler die wir getroffen haben!

Hier der Link:

http://fototeam-besgen.de/modules.php?name=Gallerie&act=thumbnails&album=115

97 – 98 – 99 – 100 Mit Marc Metzger unterwegs

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