King Size Dick – Träger des Ordens der Närrischen Luftfahrt 2015
Köln-Porz. King Size Dick wurde am 7. Februar Träger des Ordens der Närrischen Luftfahrt 2015, der höchsten offiziellen Auszeichnung der Blau-Wiesse Funke Wahn im Porzer Karneval.
Der Orden der Närrischen Luftfahrt wird von den 1948 gegründeten Funken seit 1967 verliehen und macht ihn aus verschiedenen Gründen außergewöhnlich. Die Tradition, der Ruf und das Ansehen des Vereins sind an der langen und erfolgreichen Vergabe des Ordens zu sehen. Dabei ist die Reihe der angesehenen Künstler, die ausgezeichnet wurden, nachhaltig und stetig. Es sind fast immer sehr erfolgreiche und bekannte Akteure gewesen, und das nicht nur aus dem Karneval. Es sollen die ausgezeichnet werden, die unterhalten, zum Lachen bringen, oder vielleicht zum Nachdenken - vor allem aber Personen, an die erinnert werden soll.
King Size Dick, geboren am 29. Dezember 1942 in Köln; mit bürgerlichem Namen Heinz Ganss, ist der Urvater des Kölsch Rocks. Seine erste Band – Dick & The Shade, waren die berühmten „Kinderschuhe“, in denen er seine Karriere als Sänger, Kölschrocker und einer der vielseitigsten Interpreten und Live-Künstler begann. Als er die Bläck Fööss noch als Fahrer begleitete, entstand nach einem ersten Auftritt mit dem Stück „Linda Lou“ sein erster großer Erfolgstitel, der noch heute aus keinem seiner Programme wegzudenken ist und der immer wieder verlangt und aus voller Kehle mitgesungen wird.
Bands kamen und gingen. Die 70er Jahre brachten mit den "Bläck Fööss" ein erstes Bekenntnis zum gerade erfundenen Kölsch-Rock, der sich auch im Kölner Karneval etablierte. King Size Dick war immer mit dabei, mal mehr, mal weniger. Kritiker sprachen einmal von einer dominierenden und überzeugenden „schwarzen Gesangspower", ein anderes Mal vom "Kölschen Joe Cocker". Durch seine Berührungen mit dem Kölner Karneval, verbunden mit seinen urkölschen, traditionellen Wurzeln, entdeckte er auch seine Liebe zu traditionellem kölschen Liedgut.
Für ihn begann die Ehrung bereits vor der Sitzung mit der offiziellen Übergabe des Ordens. Nach einer Begrüßung des Bezirksbürgermeisters im Bezirksrathauses Porz um 14.30 Uhr und dem Empfang des Dreigestirns wurde er nach weiteren Ansprachen von Henk van Benthem und dem Präsidenten der Gesellschaft, Detlev Hamer, zur Eintragung ins Gästebuch Porz und in das Buch des Porzer Karnevals gebeten. Da es hungrig macht, so viel Gutes über sich selbst zu hören, war mit dem Sektempfang und dem Catering nach dem Streicheln der Seele nun auch das leibliche Wohl umsorgt.
Um 18 Uhr empfing der Elferrat den zukünftigen Träger des Ordens der Närrischen Luftfahrt, der sich von der Gestaltung her seit den Anfängen nicht verändert hat.
Pünktlich um 19 Uhr begann im Eltzhof mit dem Einzug von Elferrat, Dreigestirn und anschließend dem Gardekorps der Gesellschaft die Sitzung mit dem Mittelpunkt der Ehrung.
Nach Guido Cantz, der in Porz ein „Heimspiel“ hatte und dem schönen Anblick der Fauth Dance Company wurde es mit Blom un Blömcher noch einmal lustig, bevor Präsident Detlef Hamer mit seiner Laudatio, die nicht vom Vorjahresträger Willibert Pauels erfolgen konnte, da dieser an diesem Tag ebenfalls eine Ehrung erfuhr, ein paar ernstere Worte in die Veranstaltung brachte.
Es ist der 112. Orden, der in diesem Jahr verliehen wird und mit der Verleihung gibt es nicht nur die Mütze der Gesellschaft, die ebenfalls seit Beginn der Vergabe von der Form her gleich geblieben ist, sondern auch eine Urkunde. Diese ist einzigartig, da sie handgefertigt ist und somit ein Unikat für jeden, der sie erhält.
Nach Ehrung und Übergabe war es dann aber genug der ernsten Worte und es wurde Zeit für den Auftritt von Kingsize Dick, auf den alle schon gewartet hatten. Mit dem „Dom zo Kölle“, einem Potpourri kölscher bekannter Stücke, die jeder mitsingen kann, „1900 Johr“, „Och, wat wor dat fröher schön doch in Colonia“, „Samba“ oder dem abgewandelten Hit „New York, New York“ – nämlich „Kölle am Rhing“ sollte es eigentlich genug sein, aber nicht, wenn Kingsize Dick auf der Bühne steht. Ohne Linda Lou geht er nur äußerst selten von der Bühne – und auch, wenn Literat und Präsident schon nervös wurden, weil das Programm arg in Zeitbedrängnis kamen, rockte Dick noch einmal so richtig die Hütte.
Der Senat der Blau-Wiesse Funke Wahn denkt sich jedes Jahr etwas Besonderes aus und hatte auch für Dick eine Überraschung parat.
Da er mit dem „Kölsche Jung“ eng verbunden ist, aber auch Brings mit ihrem Kölschen Jung die Bühne rocken, wurde Brings-Size-Dick ins Leben gerufen. Als Brings auf der Bühne zeigten Karl-Heinz Kranz, Peter Voosen, Wolfgang Amonat, Werner Johan, Rudolf Bergsch und Markus Weinkoth, dass auch in den älteren Semestern des Senats noch genug Power steckt. Bemerkenswert war, wie genau sie die Bewegungen der Gruppe studiert hatten, um sie so originalgetreu wie möglich zu imitieren. Da fehlte auch der Sprung auf die Box mit Gitarrensolo nicht.
Normalerweise gibt es dafür eine Gage – nicht so beim Senat der Gesellschaft. 1000 Euro spendeten die Herren und übergaben einen symbolischen Scheck an den Präsidenten, um den Fortbestand und die Aktivitäten der Funken auch für die kommende Zeit zu sichern.
Hoch oben – über der Bühne begleitete die Thomas Arenz Combo musikalisch die Sitzung und brachte den Tusch zur rechten Zeit an der richtigen Stelle ein. Wie Kingsize Dick bemängelte, hatte man sie auf der Empore „versteckt“, er hätte sie lieber etwas näher gehabt, aber die Tanzgruppen waren bestimmt dankbar für ein wenig mehr Platz auf der Bühne. So kann man es nie jedem recht machen... insgesamt jedoch war es wohl so, dass alle mit dem Ablauf des Tages zufrieden sein können.
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kingsizedick