Prunksitzung der Großen von 1823 im Gürzenich – Dreigestirn trifft Mainzer Prinzenpaar
Köln. Trotz Prunksitzung konnte man jede Menge kostümierter Jecken im Gürzenich treffen, nachdem man die Treppe vorbei an der Musik aus dem Leierkasten mit Antje Kessel, der Witwe des kürzlich verstorbenen Orjelspitter passiert hatte. Die Große begrüßte ihre Gäste mitten in der Woche sehr herzlich und stimmte sie von Anfang an auf eine tolle Sitzung ein.

Mit dem Reiterkorps Jan von Werth, dem Jan und Griet Paar und einem strahlenden Tanzpaar wurde die Sitzung eröffnet

Mit dem Reiterkorps Jan von Werth wurde schon gleich am Anfang ein schönes Bild mit den grün-weißen Kostümen und dem stolzen Jan und Griet-Paar geboten. Einige Gäste staunten nicht schlecht, was da gleich am Anfang geboten wurde. Auf Nachfrage teilten sie uns mit, dass sie aus Mainz angereist waren und sehr fasziniert sind von der Stimmung, der Atmosphäre und der Fröhlichkeit der Kölner. Auch wenn sie von der kölschen Sproch nicht alles verstanden – beim feiern braucht man nicht viel verstehen, das klappt meistens auch so.

Von Anfang an hatten auch die Mainzer Gäste viel Spaß

Mit Guido Cantz und Marc Metzger hatten dann auch die auswärtigen Gäste keine Probleme und die Reden, die ja nicht in Platt gehalten werden, brachten alle zum lachen und den Rednern viel Applaus und Zugabe-Rufe. Die Räuber brachten alle zum mitsingen und tanzen und das Dreigestirn konnte in einen stimmungsgeladenen Saal einziehen.

Guido Cantz sinnierte über so manche Sache und amüsierte damit nicht nur den den Sitzungspräsidenten Winrich Granitzka

Die Besonderheit an diesem Abend war die Anwesenheit des Mainzer Prinzenpaares Johannes I. und Prinzessin Anna I. –Prinz Carneval und Prinzessin Moguntia. Eine schlagfertige Prinzessin und ein singender Prinz, beide gertenschlank und fest verwurzelt in der Mainzer Ranzen Garde.

Pressesprecher Bernd Corsen freute sich darüber, die Ehrengäste aus Mainz begrüßen zu dürfen

Es ist das erste Prinzenpaar in diesem Jahrtausend und gerade einmal das elfte in den vergangenen 100 Jahren. Der 23 Jahre alte Maschinenbaustudent Johannes Both und die 18 Jahre alte Schülerin Anna Marie Kusche wollen ihre Rolle „zeitgemäß etwas bescheidener, als dies früher üblich war, aber nicht weniger positiv“ ausfüllen. Freudig reichte Prinz Markus galant der Prinzessin die Hand, als sie auf die Bühne kam und zusammen genossen sie dann den Applaus und die Freude der Jecken im Saal. Als das erste Lied angestimmt werden sollte, stellte man fest, dass die falschen Noten vorliegen, doch das störte unser Dreigestirn nicht. Kurzerhand beschloss Prinz Marcus, dass die Lieder ja so bekannt sind, dass es mit Begleitung aller auch ohne Musik geht, bzw. dass die Kapelle nach den ersten Tönen eh sofort weiß, um welches Stück es sich handelt und mitspielen kann. Gesagt, getan. Es klappte fantastisch und zeigte, dass in Köln Spontaneität kein Problem ist.

Gemeinsam auf der Bühne: Das Kölner Dreigestirn und das Mainzer Prinzenpaar. Ein schöner Anblick und eine Freude für alle.

Neben dem Besuch aus Mainz waren auch noch das Prinzenpaar Peggy und Axel Brandenburg aus Wipperfürth und das Prinzenpaar der Kreechelberger Funken Schlich anwesend. Mit 3 Prinzenpaaren bei einer Sitzung aufwarten zu können, ist auch für die Große etwas Besonderes. In der Pause zeigte der Vorstand der Großen, dass Pause nur für die Gäste, nicht aber für die Verantwortlichen gedacht ist. So fand im Isabellensaal nicht nur der Pausenimbiss statt, sondern wurde auch die Möglichkeit genutzt, Ehrungen vorzunehmen.

Wolfgang Bosbach erhält die Ehrung durch den Sitzungspräsidenten Granitzka und die Herren des Vorstands freuen sich darüber

Wolfgang Bosbach, bis 2009 Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und seit 2009 Vorsitzender des Innenausschusses des Deutschen Bundestags – ist auch karnevalistisch aktiv und ein gern gesehener Gast der Großen. Die Zeit ist jetzt vorbei, denn ab gestern ist er Ehrensenator der Großen und durfte nun mit der Kappe der Gesellschaft den zweiten Teil der Sitzung erleben. Der Kölner Bürgermeister Hans-Werner Bartsch, der ebenfalls anwesend war, wurde ebenfalls geehrt und auch er konnte den Isabellensaal mit einer neuen Kappe und einer Urkunde verlassen.

Mit einem begeisterten "Alaaf" feierte Bürgermeister Hans-Werner Bartsch seine neue Mütze der Großen

Die Tanzgruppe blau-weiß Neye, die im letzten Jahr Gewinner der Nachwuchs-Matinee war und in Begleitung des Prinzenpaares angereist war, konnte dann den zweiten Teil des Programms eröffnen. Mit einem Mix aus kölschen Hits und einer erfrischenden Choreografie kamen sie beim Publikum sehr gut an. Auch Wicky Junggeburth hat in diesem Jahr wieder eine Rede, die dem Publikum gefällt und konnte Standing Ovations entgegennehmen. Zum Zuhören regt die Rede von Jörg Knör an, der ebenfalls gut angenommen wurde. Mit Blootwosch gestartet hatten sie den Saal sofort im Griff: Die Kölsch Fraktion hatte leichtes Spiel und brauchte nicht lange zum schunkeln und mitsingen auffordern. Mit Martin Schopps und der Luftflotte und etwas Programmverzögerung endete die Sitzung spät, bzw. früh und so mitten in der Woche machten sich die Gäste dann wieder auf den Weg in den Rest der Woche.