Köln. Mit dem ColognePride und dem CSD Köln demonstrieren Lesben, Schwule, Bi-, Trans- und Intersexuelle vom 22.06. bis zum 07.07.2013 für eine rechtliche Gleichstellung und eine gesellschaftliche Akzeptanz. Höhepunkt der politischen Meinungsäußerung ist auch in diesem Jahr wieder die CSD-Parade für Vielfalt als Demonstration am 7. Juli.
Vom 5.-7. Juli findet in der Kölner Altstadt das CSD-Straßenfest auf dem Heumarkt, dem Alter Markt und auf der Gürzenichstraße statt.

Auf dem Heumarkt reichen sich auf der Hauptbühne Stars und Sternchen aus Pop, Show und Comedy die Hand und sorgen für eine ausgelassene Stimmung. Der Samstagabend endet hier mit der feierlichen und besinnlichen Aktion „Kerzenlichter gegen das Vergessen", mit welcher der KLuST und die Aidshilfe Köln gemeinsam an die Menschen erinnern, die in den vergangenen Jahren an Aids gestorben sind.
Die Politur-Bühne auf dem Alter Markt bietet nicht nur ein abwechslungsreiches Kleinkunst- und Kulturprogramm, sondern auch für alle politisch Interessierte genügend Diskussionsstoff zu folgenden Themen:
- Über den Tellerrand – Menschenrechtler/innen aus Russland, Kasachstan und Polen berichten aus ihren Ländern (Samstag, 6. Juli, 15:30-16:00 Uhr)
- Homo-Ehe, Regenbogenfamilien, Ehegattensplittung…
Eine rechtliche Gleichstellung und eine zunehmende gesellschaftliche Akzeptanz verwässert das „Wir“. Schafft Karlsruhe die kollektive Identität der Community ab?
Erleben wir eine Spaltung zwischen assimilierten, in der Mitte angekommenen Lesben und Schwulen und der Gruppe der Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und Intersexuellen, die kein Verlangen nach Normalität haben?
Findet mit einer Ehe-Öffnung die Stonewall-Bewegung ihr Ende?
Welche Fragen stellt sich eine Emanzipationsbewegung noch, wenn alle nur noch Menschen lieben? (Samstag, 6. Juli, 18:00-18:20 Uhr)
- Sex und Partydrogen (Sonntag, 7. Juli, 16:05-16:35 Uhr)
- Rechtsherum in die Mitte schleichend - „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ für Dummies (Sonntag, 7. Juli, 18:05-18:35 Uhr)
Wer das Tanzbein schwingen möchte, ist eingeladen, auf der Tanzbühne zu rocken, wo sich hochkarätige DJs um alle Housefreunde kümmern.
Der Startschuss zum großen Straßenfest fällt Freitag um 18 Uhr durch Oberbürgermeister Jürgen Roters. Nach der offiziellen Eröffnung auf der Hauptbühne (Heumarkt) beginnen alle drei Bühnen mit ihrem Programm. Die Info- und Verkaufsstände auf den Plätzen und den verbindenden Straßen nehmen ihren Betrieb bereits ab 16 Uhr auf. Samstag und Sonntag haben die Stände bereits ab 11 Uhr geöffnet.
Das gesamte Programm: http://colognepride.de/csdstrassenfest_de,15651.html

Politische Kundgebung am 7. Juli 2013 um 17:00 Uhr
auf der Hauptbühne auf dem Heumarkt
Der Kölner Lesben und Schwulentag hat als Veranstalter besondere Gäste eingeladen, die sich auf unterschiedliche Art und Weise für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und Intersexuellen und gegen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus engagieren. Im Rahmen einer politischen Kundgebung blicken sie auf die aktuellen Herausforderungen der Emanzipationsbewegung und verraten uns vielleicht auch ihre Prognosen für die kommende Bundestagswahl. Neben den KLuST-Vorstandsmitgliedern Ina Wolf und Pascal Siemens werden sprechen (in folgender Reihenfolge):
- Elfi Scho-Antwerpes; erste Bürgermeisterin der Stadt Köln
- Andreas Kossiski; Sprecher des Aktionsbündnisses „Köln stellt sich quer“ und Mitglied des Landtags für die SPD
- Matthias W. Birkwald; Mitglied des Deutschen Bundestags für DIE LINKE
- Marcel Grathwohl; Mitglied des Bundesvorstands der Jungen Union
- Michael Kauch; Mitglied des Deutschen Bundestags für die FDP
- Andrea Nahles; Generalsekretärin der SPD
- Claudia Roth; Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN
CSD-Parade für Vielfalt / Abschlusskundgebung am 7. Juli 2013 von 12:00-17:00 Uhr
Die CSD-Parade für Vielfalt wird in diesem Jahr von Kölns erster Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes um 12:00 Uhr auf der Deutzer Brücke eröffnet.
Die Abschlusskundgebung der CSD-Parade für Vielfalt findet zu einem Zeitpunkt statt, zu welchem sich alle Paradeteilnehmer/innen auf der Strecke befinden (voraussichtlich 14:30 Uhr).
Die Eröffnung und die Abschlusskundgebung werden in diesem Jahr erstmalig über alle Paradefahrzeuge mit Beschallungstechnik live übertragen. Mit „Kölncampus“, dem Radiosender der Universität zu Köln, konnte ein Partner gefunden werden, welcher bereits seit vielen Jahren ausführlich über den ColognePride – bisher aus dem Studio, diesmal live von einem Paradewagen - berichtet. Durch diese Kooperation werden sowohl die Parade selbst als auch die Forderungen nicht nur live bei center.tv zu sehen sein, sondern nun auch im Radio auf 100,0 MHz und über einen Livestream gesendet.
86 Gruppen mit insgesamt 113 Fahrzeugen bzw. Fußgruppen haben sich angemeldet. Die Veranstalter rechnen mit 800.000 bis 900.00 Zuschauer/innen am Wegesrand, die sich mit den Demonstranten solidarisieren.
Alle Paradeteilnehmer/innen in Startreihenfolge: http://www.colognepride.de/csdparade_teilnehmer_de,15435.html

Neue Paradestrecke - es ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen
Um zu gewährleisten, dass sich während der Abschlusskundgebung der CSD-Parade für Vielfalt alle Teilnehmer/innen im Demonstrationszug befinden, wurde die Paradestrecke im Vergleich zu 2012 verlängert.

Während der CSD-Parade für Vielfalt wird es am Sonntag den 7. Juli von 12:00 bis 17:00 Uhr zu verkehrstechnischen Einschränkungen in der Kölner Innenstadt kommen. Die Mindener Straße und die Deutzer Brücke sind ab ca. 7:30 Uhr in beiden Richtungen für den Straßenverkehr gesperrt. Die Fußgängerbereiche und die KVB-Trasse bleiben von der Sperrung unberührt - vorbehaltlich kurzfristiger Änderungen durch die Ordnungsbehörden.
Besucherinnen und Besuchern sowie allen Kölnerinnen und Kölnern, die an diesen Tagen in die Innenstadt wollen, raten wir deshalb dringend dazu, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen und das Auto direkt auf den diversen Park- und Ride-Plätzen an verschiedenen Endhaltestellen der Straßenbahn zu parken.
Kein Platz für Rechtspopulisten und Rechtsextremisten
Das Motto zur CSD-Parade der Vielfalt lautet:
"Wir sind. Und wir fordern eine vollständige rechtliche Gleichstellung durch eine Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften und eine gesellschaftliche Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und Intersexuellen. Wir stehen ein für Vielfalt und sind gegen rechtspopulistische, rechtsextremistische, rassistische, nationalistische, antiislamische, antisemitische, antidemokratische, homo- und transphobe, sexistische, frauenverachtende und gewaltverherrlichende Anschauungen und Darstellungen. So oder so! Wir schließen daher Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rechtspopulistische, rechtsextremistische, rassistische, nationalistische, antiislamische, antisemitische, antidemokratische, homo- und transphobe, sexistische, frauenverachtende und gewaltverherrlichende oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von einer Teilnahme aus.“
Wagen 99 - Weg mit dem Brett vor dem Kopf
Als Statement gegen gruppenbezogenen Menschfeindlichkeit, startet in diesem Jahr erstmalig der „Wagen 99: Köln stellt sich quer - weg mit dem Brett vor dem Kopf“. Er ist ein Symbol für das Miteinander, für Akzeptanz und für eine lebendige multikulturelle Stadtgemeinschaft und bildet das geplante Ende der CSD-Parade für Vielfalt. Dieses Projekt wird durch ein großes Bündnis aus der Stadtgesellschaft ermöglicht und durch die Allround-Team GmbH, die MSH Veranstaltungstechnik, DJ Hildegard, St. Sebastianus und Afra Schützenbruderschaft Köln 2012 e.V. und von vielen Einzelpersonen ehrenamtlich organisiert.