Prunksitzung im Gürzenich – Prinzengarde als Haifischbecken der Künstler
Köln. „Da drinnen, das ist ein Haifischbecken – wer bei denen ankommt, der hat`s geschafft, wer nicht, der ist hier arm dran“, eine Aussage von einem Mitglied der Prinzengarde im Foyer, die durchaus stimmt. Publikum in edler Garderobe, kritisch und nicht bereit, bei jedem Gag mitzugehen – hier eine Zugabe oder eine Rakete zu bekommen, ist eine besondere Auszeichnung.

Um 20 Uhr zog die Prinzengarde ein und dann war es der Gunst des Publikums überlassen, was ankam und was nicht. Man spürt deutlich, dass es hier nicht um eine ausgelassene Kostümsitzung, sondern um tatsächlichen Prunk geht, der gezeigt und gelebt wird. Gleich am Anfang Achnes Kasulke und dann die Cöllner waren bestimmt keine einfachen Auftritte für die Künstler.

Mit Zacka-Zacka in die Herzen des Prunksitzungspublikums? Leicht hatten es die Cöllner nicht.

Bei Martin Schopps mit der Rednerschule tauten sie dann doch auf. Wenn auch anfangs die Gitarre nicht zu hören war und Martin Schopps erst mal um ein Mikro für das Instrument bitten musste, so klappte es dann doch noch und vielleicht war gerade diese spontane und locker genommene Aktion von ihm entscheidend für die Sympathie, die er dann uneingeschränkt genoss.

Seine Gags, dass man in das Alter gekommen ist, wo Happy und Birthday getrennte Wege gehen, oder dass er keine Witze über den Bundespräsidenten machen werde, dann aber den Sitzungspräsidenten Kurt Stumpf fragte, ob ihm der Urlaub auf Mallorca in seinem Ferienhaus gefallen hätte, kamen sehr gut an.

Die Rheinveilchen konnten dann ebenfalls sehr begeistern. Das Dreigestirn gegen 0.00 Uhr und anschließend die Höhner schlossen die Veranstaltung und der Saal wurde frei für die nächste Prunksitzung, die schon wenige Stunden später stattfindet.