Theaterfreunde Troisdorf e.V. – „Sterben für Anfänger“
Troisdorf. Wie angekündigt, startete die erste von drei Aufführungen der Theaterfreunde Troisdorf am Freitag, 20. Mai zum ersten Mal in der Aula des Gymnasiums Altenforst in Troisdorf, wo die Truppe zum ersten Mal spielte, weil das Canisiushaus nicht mehr zur Verfügung steht. Für einen Eintrittspreis von 8,50 Euro bot die Truppe einen vergnüglichen Abend mit viel Platz für herzhaftes Gelächter, Applaus und so manches Schmunzeln für die kleinen Details. Nach einer Vorlage von Bernd Spehlings „Mit Sexappeal und Mangoschnaps“ konnten die Zuschauer erleben, wie Aron (gespielt von Wilfried Jasdrow) halb verzweifelt, halb unentschlossen, versucht, seinem Dasein ein Ende setzen zu lassen.

Der dubiose Pierre 51 beruhigt den armen Aron nicht besonders...

Von der Frau Tanja ( Birgit Lava) verlassen, verschuldet und des Lebens überdrüssig, engagiert er einen Killer, der ihm mit vielen dubiosen Andeutungen verheißt, dass es ein „überraschendes, aber schnelles Ende“ geben wird. Im ersten Teil erfährt der Zuschauer wie auch der Todeskandidat, dass er nicht nur in den nächsten 24 Stunden mit seinem Ende rechnen kann, sondern dass er in Form des Organverkaufs sogar auf andere Art weiterleben wird, und zwar in Indien und dass seine Leber vom Wein auf Mangoschnaps umtrainiert werden muss. Der dubiose Pierre Einundfünfzig (Hendrik Dahlen) macht ihm mehr Sorge um das, was da kommen wird, als dass er ihn beruhigt.

Eigentlich wollte Aron allein sein, aber dann kommt das Howie-Double und mit der Ruhe ist es vorbei. Was ist wohl in der geheimnisvollen Kiste?

Im Folgenden kommen viele sehr überzeugend dargestellte Figuren ins Bild. Ob es der durchgeknallte Möchtegernkünstler Mike Supreme (Siggi Klawonn) ist, der sich mit seinem übertriebenen Vorstellvers immer wieder in den Vordergrund bringt, oder die nervige Telekom-Werberin Hiltrud Grapengießer (Meike Lava), die den Zuschauern eine bekannte Situation immer wieder vor Augen führte mit dem Satz: „Telefonieren Sie überwiegend privat oder beruflich...?“ Dazwischen immer wieder die Polonäse des feiernden Nachbarn (Dirk Werner, Christian Berghold).

Er wollte doch nur die Attraktion des Abends sein, aber dann nahm alles einen etwas anderen Verlauf...

Nach der anfänglich eher ruhigen Einführung in die Geschichte, kommen in den folgenden Szenen immer mehr Personen ins Geschehen, die Power auf die Bühne bringen. Die Hauptkommissarin Klöpenröder (Magdalena Berghold) und ihr Polizeianwärter Grasmeda (Alexander Wegener), der sie zur Verzweiflung bringt und nur beim Wort Blut schon in Ohnmacht fällt, die von der Frau Doktor zur Stripteasetänzerin und dem Alkohol zugewandte Bernadette Fehsendonk (Janna Dahlen) oder der hartnäckige indische Rosenverkäufer (wieder Hendrik Dahlen) – bald geht es in der Wohnung des Todeskandidaten Aron zu wie auf dem Hauptbahnhof.

Schafft es die Frau Oberkommissarin endlich, dem naiven Praktikanten die Polizeiarbeit nahe zu bringen, oder kippt er gleich wieder um?

Ja, er kippt wieder um...

Wie bei jeder Inszenierung stehen natürlich viele Helfer im Hintergrund, die von Hendrik Dahlen vorgestellt und denen für ihren Einsatz gedankt wurde, was von Souffleuse über Ton und Beleuchtung bis hin zu Kostümen, Kulisse und Bauten oder auch der Unterstützung ansässiger Geschäftsleute ging.
Die Theatergruppe unterstützt mit ihrem Spiel jedoch nicht die eigenen Brieftaschen, sondern hat sich dem Projekt „Keine Kinder im Obdach“ angeschlossen, für das in der Pause gesammelt wurde.

Applaus von der anderen Seite - die Theatergruppe bedankt sich beim Publikum mit Applaus

Wer sich das Stück noch ansehen möchte, findet die Informationen dazu in unserer Ankündigung (einfach auf das Plakat klicken und schon sind alle notwendigen Daten zu sehen).
Im November 2011 ist die Truppe mit dem Stück „Tatort – Goldene Sau“ Reloaded zu sehen und wer dieses Stück verpasst, aber die sympathische Gruppe doch einmal kennen lernen möchte, sollte sich diesen Termin vormerken. Eine Ankündigung wird rechtzeitig bei uns zu sehen sein.