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Kölsche Mess in Asbach

2011

Kölsche Mess in Asbach

Asbach. „De Herrjott kann us hüre, ob me Hochdeutsch met em schwätze oder ob me us op platt met em underhale“. Diese Feststellung traf Pfarrer Lothar Anhalt bei der „kölschen Messe“ in St. Laurentius Asbach. Seit 10 Jahren hält er diese beliebte Messe in seinem Geburtsort Asbach ab. Normalerweise ist er Pfarrer an der Ahr in Mayschoß/ Dernau, aber sein Herz ist immer noch bei den Menschen in Asbach, wo er aufwuchs und zur Schule ging. Deshalb ist es ihm auch ein Anliegen, dass die Muttersprache - „das Asbacher Platt“ - nicht aus dem täglichen Leben der Menschen verschwindet.


Dass die Asbacher für so etwas empfänglich sind, bewies das übervolle Gotteshaus. Nicht nur die bunt kostümierten Asbacher Jecken der Karnevalsvereine, sondern auch die zahlreichen nicht kostümierten Gottesdienstbesucher zeugten davon. Vielleicht anders als der Bad Honnefer Pfarrer musste er noch nicht zum Rapport beim Erzbistum erscheinen, das liegt auch daran, dass er persönlich dem Bistum Trier untersteht. Die Gestaltung der Messe auf Platt bezieht sich auf alle freien Sequenzen einer Messe, wogegen die Kerngebete und die Wandlung auf Hochdeutsch gesprochen werden. Und in Asbach verstehen noch genug Einheimische die Umgangssprache, dort braucht man keine hochdeutsche Übersetzung. Im Gegenteil, die gesamte Messe wurde vorab von den Literaten der Karnevalsvereine in Platt umgesetzt und verteilt. Selbst die kirchlichen Lieder konnten in der Muttersprache gesungen werden und zwischendurch und auch ein schönes, getragenes kölsches Lied ist in Asbach nicht verpönt.
In seiner Predigt hatte sich Pfarrer Lothar Anhalt als Thema die Sorgen und Ängste der Menschen vorgenommen. Vorab erzählte er, dass sein Windowsprogramm ihm Schwierigkeiten bereitet habe. Bei dem Text auf Platt weigerte es sich immer wieder, weil es kein Niederländisches Format besitze. Als er über Krankheit sprach und dabei das Lied der Bläck Föss „He deit e wieh un do deit et wieh“ zitierte, fiel die gesamte Kirchengemeinde sprachlich in den Text ein. Mit einem verschmitzten Lächeln stellte er fest, dass man den Asbachern keinen Sprachunterricht mehr geben muss. Und bei der Kollekte meinte er, dass er doch ganz kalte Hände hätte und die Spenden für die Heizung verwendet werden sollte. Im Herbst geht Dechant Heribert Hausen, der Asbacher Pfarrer, in den Ruhestand. Der neue Pfarrer ist ein „echter kölscher Jong“, er hat sich dann schon angeboten, als Ersatz für Pfarrer Anhalt, die „kölsche Messe“ an der Ahr auszurichten. So etwas nennt man kollegiale Hilfe, und die Asbacher sind froh, dass dann im nächsten Jahr Lothar Anhalt wieder die Mundart-Messe in ihrem Ort abhält.


Kölsche Mess in Asbach

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