Kölsche Fastelovend Eck

 

Redaktionsleitung Angela Stohwasser und Reiner Besgen

Wir sind umgezogen: 

Neue Redaktionsadresse 

Redaktion Kölsche-Fastelovend-Eck. Reiner Besgen,

Alfred-Delp-Str. 35, 53840 Troisdorf

Telefon 02241 9444031 E-Mail: Redaktion@Fototeam-Besgen.de

Wer wor he?
Werbeagentur Frankfurt
Wat es loss!
 

 

 

 

DIE LETZTEN AKTUELLEN NEWS

 

Sofortzugriff auf alle Artikel
Datenschutzerklärung
Die aktuelle Datenschutzerklärung 
finden sie im Impressum!  
Fotos
Wetter in Troisdorf
Wetter in Troisdorf
Lesezeit ca. 7 Minuten

Die Kölsch-Wandler-Maschine schafft selbst den härtesten Bajuvaren

2019
 Die Kölsch-Wandler-Maschine schafft selbst den härtesten Bajuvaren
 Regimentsexerzieren der Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e. V.
Köln. 18:00 Uhr war es soweit, der Präsident eröffnete das Regimentsexerzieren der roten Funken im großen Saal des Maritim, aber halt, warum beschwert sich der Präsident darüber, dass im Saal zu viele rote Jacken sitzen? Und was hat der Präsident überhaupt heute für eine Uniform an? „Dat is doch der Kölschbach, wat määt dr denn hä?“,wurde es den Funken im Saal plötzlich klar. Was war geschehen? Feindlich Übernahme? Nein, natürlich nicht, Hans Kölschbach, seines Zeichen Präsident der Altstädter Köln, hatte kurz vor seinem eigenen Korpsappell im Gürzenich, der etwas später begann, es sich nicht nehmen lassen, für einen kleinen Schabernack auf die Bühne bei den roten Brüdern zu kommen, wie Funken-Präsident Heinz-Günther Hunold dann aufklärte und schließlich begrüßte der echte Präsident der Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e. V., die Laachduv vun dr Ülepooz, die Korpskameraden, zahlreiche Vertreter befreundeter Gesellschaften, natürlich auch das designierte Dreigestirn 2019 und Vertreter aus Politik und Wirtschaft und eröffnete das Regimentsexerzieren 2019.



Korpsappelle gibt es zu Beginn der Session natürlich bei jedem Traditionskorps, aber das Regimentsexerzieren der roten Funken ist immer eine Mischung aus Korpsappell und Theateraufführungen mit Essen. Denn die Rekruten, die am Abend vereidigt werden und alle vier Knubbel (Korpsteile der Funken) sorgten wieder einmal für beste Unterhaltung mit ihren Aufführungen.
Die Rekruten eröffneten mit ihrem Stück den Reigen und zeigten, wie aus einem Nicht-Kölner ein waschechter Kölner werden kann, nämlich mit der von ihnen entwickelten Maschine „F.U.N.K“. Aber warum das Ganze? Der Präsident brauchte noch sechs Rekruten für die Vereidigung am Abend beim Regimentsexerzieren, das Wichtigste dabei, sie müssen perfekt Kölsch sprechen. Mit der Hilfe des F.U.N.K. gelang es, wenn auch nach mehrmaligen Versuchen, aus einem waschechten Bayern, einem arabischen Prinzen, einem Wiener, einem Schwarzwaldmädel und einem Hessen echte Kölsche Funke rut-wieß zu machen, selbst aus einem italienischen Mafiosi. Das diese Immis nur einen Paragraphen des Kölschen Grundgesetz fehlerfrei aussprechen konnten, war zwar unglücklich, aber musste für den einen Abend erstmal reichen.
Nach diesem ersten Akt waren erste Ehrungen bei Kölns ältestem Traditionskorps angesagt. Drei Funken wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet, dabei auch Wolfgang Friedrich, der in diesem Jahr 6 x 11 Jahre treuer ruuder Funk ist und den Funkennamen „Holzwurm“ trägt.
Der zweite Knubbel „Öllig“ (Zwiebel) präsentierte in seinem Stück den morgendlichen Ablauf im Schlafzimmer des Präsidenten beim Auftakt der Session. Während die Gattin noch die passende Perücke zum Kleid sucht, probt der Präsident nervös seine Rede. Natürlich war auch die „Neuerung“ beim aktuellen Präsidenten Thema in diesem Beitrag, denn die Laachduv trägt momentan Bart, was zum Spruch verleitete, dass der Präsident Hipster sei und jetzt auch Bartträger ist.



Da an diesem Abend auch die KG Treuer Husar blau-gelb von 1925 e. V. und die KG Altstädter Köln 1922 e. V. ihre Korpsappelle hatten und noch Proben für die am Freitag stattfindende Proklamation angesetzt waren, fiel der Antrittsbesuch des designierten Dreigestirns kurz aus, aber dennoch wurden die Drei auf Funkenart auf der Bühne begrüßt.
CUSA, die Manöverfahrt der Funken mit den Höhnern und Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes im Oktober 2018, war Thema des Stücks des vierten Knubbels „Stoppe“ (Korken) und so wurde Karl Mays „Winnetou und Old Shatterhand“ etwas neu interpretiert, denn auch im wilden Westen gab es offenbar schon damals rote Funken, die „Red Sparks“. Allerdings hatten Indianer die Funken auf ihrer Fahrt über die Route66 mit ps-starken Mustangs gefangen genommen. Dabei waren sie doch auf dem Weg zu den Indianern, um ihnen das Kriegsbeil zurück zu bringen, so sollte das Ausgraben des „Klappstuhls“ verhindert werden. Als dann noch zwei FBI-Agenten mit dem Chaos-Präsidenten auftauchten, war der Wahnsinn komplett.
Es folgten die Ehrungen für 25 und 33 Jahre aktive Mitgliedschaft bei den roten Funken, ganz besonders wurde hierbei Peter Hoffmann geehrt, denn er ist nicht nur seit 25 Jahren Mitglied der Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e. V., sondern ist auch schon seit 55 Jahren im Regimentsspielmannszug in den Diensten des rot-weißen Traditionskorps steht, dessen langjähriger Tambourmajor er war. Ausnahmsweise wurde er für seine Verdienste nicht auf dem internen Beförderungsappell im November, sondern beim Regimentsexerzieren zum Obristen der roten Funken befördert. Herzlichen Glückwunsch.
Krätzchen, so heißt die „Mütze“, die die Funken zur Litewka oder zwischen den Aufzügen tragen, aber so heißt auch eine Liedform im kölschen Fasteleer und so brachte der dritte Knubbel „Dilledopp“ (Kreisel) unter dem Titel „Zwei ziemlich beste Freunde“ ein Krätzchen, gesungen von „Hunold und Egg“. In diesem Krätzchen geht es um die besondere Freundschaft zwischen Präsident Heinz Günther Hunold und dem langjährigen Corpsadjutanten Jens Egg. Angelehnt an das Lied „Ich liebte ein Mädchen in...“ sangen die Beiden von ihren „Liebschaften“ in Köln, dem Umland und wo auch immer.
Natürlich waren auch die Ehrendienstgrade Teil des Regimentsexerzierens. So wurde z. B. Lukas Wachten (WDR Jeckcheck) zum Leutnant, Dr. Armin Hoffmann (Vizepräsident der Blauen Funken) u. a., zum Oberleutnant, der Präsident der Fidele Zunftbrüder Theo Schäfges u. a. zum Hauptmann und Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, Stefan Worring (Fotograf) und der Nestor des Festkomitees Kölner Karneval Alexander von Chiari zum Obristwachtmeister der Reserve ernannt bzw. befördert.



Die Letzten werden die Ersten sein hatte auch seine Bewandtnis, denn der erste Knubbel „Streckstrump“ (Strickstrumpf) huldigte ihrem Präsidenten sowohl auf musikalische, tänzerische und komödiantische Art. In diesem Stück erzählt der Präsident, etwas fülliger als das Original, davon, dass er letzte Nacht von sich selber geträumt hat. Er als ihm durch seinen Adjutanten Straußeneier serviert wurden, war der Präsident zufrieden und der Tag konnte starten. Mit großen roten Buchstaben bildeten die Mitglieder des Knubbels den Namen ihres geliebten Präsidenten HEINZ GÜNTHER HUNOLD und zeigten, wie viele neue und ihren Chef beschreibende Worte aus seinem Namen entstehen können, so war von IDOL, HOHEIT, HELD oder GEN(I)E zu lesen. Gut, dass der echte Heinz Günther Hunold mit dieser Art von Persiflage wunderbar umgehen kann und auch selber darüber lachen kann.
Bis zum Aufzug des Funkenkorps bat Präsident Hunold zwei Vertreterinnen des Sozialdienstes kath. Frauen auf die Bühne und stellte gemeinsam mit ihnen die Sammeldosenaktion „Kötterbüchs“ vor, deren Erlös dem Verein zu Gute kommen soll. Damit wird die Arbeit des Vereins unterstützt, der sich um rund 1.500 obdachlose Frauen Köln kümmert. Ein tolle und unterstützungswerte Aktion in dieser Session.
Mit dem Aufzug des Korps kam der, gerade von den Rekruten mit Spannung erwartete, Teil des Abends, doch zunächst unterhielt der Regimentsspielmannszug mit kölschen Tönen die Gäste, die Funken wibbelten und tanzten, und natürlich wirbelte Tanzoffizier „Funkendoktor“ Pascal Solscheid zu Beginn seiner 13. (und leider letzten) Session seine Marie Judith Gerwing über die Bühne. Sie lesen richtig, Aschermittwoch endet nach dreizehn Jahren eine Ära bei den Funken und mit Pascal Solscheid geht der dienstälteste Tanzoffizier im Kölner Karneval in den „Unruhestand“, den Funken wird er sicherlich bleiben. Ihm zu Ehre hatten die Funken seine Entdeckerin Biggi Fahnenschreiber-Depenheuer und drei seiner ehemaligen Tanzpartnerinnen eingeladen um mit ihm den Moment des ersten Abschieds auf der Bühne zu erleben. Und so stand Pascal Solscheid gemeinsam mit Judith Gerwing, Andrea Schug, Martina Pourrier-Held und Tanja Wolters mit vier seiner sechs Mariechen in 13 Jahren strahlend im Rampenlicht.
Dann hieß es Bühne frei machen für die Vereidung der Rekruten des Jahrgangs 2019, die unterstützt vom Tanzpaar und den ehemaligen Mariechen den Funkeneid auf die Fahne schworen und danach ihre Spitznamen aus der Hand des Präsidenten und das Korpskreuz in Empfang nahmen.
Un so zog dr „Ässelsdriever“ (Constantin Dohmen) sing „Lackschöhche“ (Harald Hoffmann) aan un met dem „Schäufele“ (Friedrich Bergmann) us der „Kajütt“ (Claus Otten) erus um am „Kusteiebaum“ (Frank Schumacher)  „Koriänderche“ (Kian Faegh Daliri) zu pflanze, ävver der „Patt“ (Gianluca D`Asaro)  nohm dä „Latäänepohl“ (Jens Dargel) und schlog dem „Schökelpäd“ (Holger Wildgrube) et „Lümmerche“ (Wilhelm Heinrich Noethen) us.
Mit dem Großen Zapfenstreich zogen das Regimentsorchester Helmut Blödgen und der Regimentsspielmannszug gemeinsam auf die Bühne. Dieser stille Moment, so Heinz Günther Hunold, ist ein Muss im Kölner Karneval, ohne diese Momente kann der Karneval nicht sein.
Gegen 23:00 Uhr war der letzte Ton verklungen und das Regimentsexerzieren war offiziell beendet, aber auf das ein oder andere Kölsch blieben alle noch.
Text und Fotos: KFE, Kurt Braun
 
Hier das Fotoalbum auf Facebook 
von unserem Redakteur Kurt Braun.
Einfach das Foto anklicken. 


Die Kölsch-Wandler-Maschine schafft selbst den härtesten Bajuvaren

Keine anonymen Kommentare möglich, bitte zuerst anmelden

Für den Inhalt der Kommentare sind die Verfasser verantwortlich.


Linkempfehlung

Diesen Artikel weiter empfehlen: