Eine „Flughafenansage“ mit dem Hinweis auf die Fluchtwege, für alle, die mit dem Fastelovend nichts zu tun haben wollen, kündigte den Stabsmusikzug der Nippeser Bürgerwehr an und dieser präsentierte das musikalische Bühnenprogramm der kommenden Session.
Zur traditionellen Stärkung eines solchen Abends servierte das Haus in diesem Jahr "Möhrenuntereinander mit Frikadelle". Wer von dieser stattlichen Frikadelle nicht satt wurde, dem war auch nicht mehr zu helfen. Dem Gaumenschmaus folgte ein Augenschmaus, denn mit den „Goldene“ Lyskircher Hellige Knäächte un Mägde wurde wieder einmal bewiesen, dass zu einer kölschen Veranstaltung natürlich auch kölsche Tänze gehören, die in Perfektion präsentiert wurden. Ebenfalls für beste Stimmung sorgten im weiteren Verlauf des Abends „de Neepeser“ Bruno Paß und Peter Merheim mit ihren Liedern aus und um Nippes.
Neben der Korps- u. Uniformabnahme durch den Präsidenten Artur Tybussek gehören natürlich auf Vereidigungen, Ehrungen und Beförderungen verdienter Bürgerwehrler zu einem Korpsappell. Und so wurden zum Beispiel der Chef des Hauses Henk Jan van Oosrtum, Georg Steinhausen, Baas der Medienklaafer, die zahlreich vertreten waren und Joachim Badura, beliebter Fotograf im kölschen Karneval, zum Ehrenleutnant der Nippeser Bürgerwehr ernannt. Zahlreich waren die Ehrungen und Beförderungen der verdienten Bürgerwehler und einer wurde ganz besonders geehrt an diesem Abend: Wilfried Lamprecht, Betreuer der Appelsinefunke-Pänz und seit 29 Jahren Mitglied in der Nippeser Bürgerwehr, wurde für seinen wahrlich aktiven Einsatz in der Gesellschaft und damit auch im kölschen Fasteleer von Festkomitee-Vizepräsident Dr. Joachim Wüst mit dem Verdienstorden des Festkomitees in Silber ausgezeichnet.
Wichtigster Teil eines Korpsappell ist, wie in jedem Jahr, die Vereidung der Hospitanten auf die Fahne, in diesem Jahr aus den Jahrgängen 2016 und 2017. Die rechte Hand am Plaggen (Fahne, Standarte) gelobten staatse Männer in Uniform ihre Treue zu den Appelsine-Funke, wie sich die Bürgerwehr gerne wegen ihrer Farbe selber nennt. Kaum das Korpskreuz umgelegt, hieß es dann auch schon wieder Aufmarsch des gesamten Korps zur Abnahme durch den Präsidenten und Präsentation der neuen Sessions-Tänze des Korps und des Tanzpaares Christina Pohl und Patrick Karolus. Mit einem Zapfenstreich ging der erste Korpsappell des Jahres 2017 gegen 23:30 Uhr zu Ende.
Was bleibt ist eine Feststellung, nämlich die, dass sich die Nippeser Bürgerwehr selbst nicht allzu ernst nimmt und sich allzu gerne auf der Bühne gegenseitig ärgert oder veräppelt. So bekam es gerade „Nur noch“-Geschäftsführer Anton Gerhard Düren immer wieder zu spüren, dass er nicht mehr Vizepräsident ist. Kommandant Markus Lambrechts lieferte eine bissige Bemerkung nach der anderen oder aber auch durch seinen selbst ausgewählten Adjutanten Heinz-Günther Nippes, korrigierte ihn gerne mit kleinen Spitzen. Einfach herrlich zu sehen, wie stark die Freundschaften innerhalb der Gesellschaft sind. Wobei Heinz-Günther Nippes sich seine spitzen Bemerkungen erlauben darf, ist er doch als letztes noch lebendes Gründungsmitglied aus dem Jahr 1903 der lebende Beweis, dass die Nippeser Bürgerwehr jung und frisch hält.
Wer jetzt Lust auf eine der Sitzungen der Nippeser Bürgerwehr hat, der findet alle wichtigen Infos unter www.nippeser-buergerwehr.de
Text und Fotos: Kurt Braun
Hier das Fotoalbum von Kurt Braun!