Als Solisten konnten am Klavier Magdalena Haubs und Thomas Rohde engagiert werden. Sie übernahmen mit 2 Klavieren den Orchesterpart der Carmina Burana.
Die 1993 geborene Magdalena Haubs gab ihr Debüt 2010 in München und war seitdem auf vielen Klavierabenden und Solokonzerten in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Frankreich, Portugal und den USA zu hören. Sie begann schon im Alter von 4 Jahren mit dem Klavier- und Violoncellounterricht und gewann insgesamt 12 erste Preise bei Jugend musiziert.
Der Diplom-Musiker Thomas Rohde ist ebenfalls aus zahlreichen Klavierabenden bekannt. Er überschreitet die Grenzen zwischen „E“ und „U“ und arrangiert seine Stücke nach eigenen Ideen. Seit 1997 lebt er im Rheinland und arbeitet als Musiklehrer und freier Journalist und 2006 gründete er die „Sinziger Musikschule“. Auch Thomas Rohde begann im Alter von 6 Jahren mit dem Klavierunterricht und errang zahlreiche Preise bei Jugend musiziert.
Vor dem Beginn des Chorwerks gaben die Pianisten noch eine Probe ihres Könnens mit einem Klavierkonzert.
Das 5-köpfige Schlagwerk-Ensemble (Tibor Herczeg, Ralf Kurlay,. Dirk Offelder, Uli Poth, Andreas Wahl) um den Kölner Perkussionisten Tibor Herzceg zeigte sein Können mit der Percussion zum Werk, ebenfalls mit hoher Kompetenz. Mit Xylophon, Marimbaphon, Trommeln und Zimbeln gaben sie dem Werk seine Rhythmik und unterstützten Chor und Solisten in der Dynamik unter den strengen Blicken von Dr. Schneider.
Die Solisten Julia Aichner, eine junge Sopranistin aus Oberitalien mit viel Erfahrung als Konzert- und Opersängerin, Bariton Giorgos Kanaris, der für den erkrankten Marc Morouse einsprang, seit 1995 dem Bonner Opernpublikum vertraut und beliebt ist und der Tenor Joaquin Aisian, der die Rolle des gebratenen Schwans übernahm, die mit einer besonders hohen Tenorstimme gesungen wird.
Im Werk von Carl Orff geht es um Glücksspiel, Trinkgelage, Völlerei, Liebeswerben und die Freude um den wiederkehrenden Frühling. Das rollende Rad der Fortuna und die Wechselhaftigkeit des menschlichen Schicksals werden behandelt – schon im kraftvollen ersten Stück: Oh Fortuna velut Luna... Schicksal, wie der Mond dort oben, so veränderlich bist Du... Dann folgt der Ruf an den Frühling, sein heiteres Gesicht zu zeigen, um mit Omnia Sol temperat – alles wärmt die Sonne auf – einen Wunsch der Menschen auch in dieser Zeit zu beschreiben.
In der Schenke wird es dann etwas wilder und wenn der Schwan – rundum und schwarz angebraten sein Schicksal besingt und mit Miser! Miser! bedauert wird, geht es in die Erfahrung: Auf den Papst und auf den König trinkt niemals jemand zu wenig.
Amors Pfeile und die Mägdelein, die zum weinen und seufzen bringen, der Liebesschrei und das Joch der Verbindung der Geschlechter werden ebenso gesanglich beschrieben wie die Freude, die folgt.
Wenn dann am Schluss wieder das Schicksal mit Oh Fortuna ertönt und davor noch ein Loblied auf Blanzifor und Helena ertönte, haben Musiker und Zuhörer eine spannende und von Gefühlen wechselnde Zeit hinter sich gebracht.
Mit 4 Zugaben der schwungvollsten Stücke und der Möglichkeit, noch einmal alle Sänger inklusive dem fantastischen Schedrik-Kinderchor zuzuhören, verabschiedete sich der Chor vom Publikum, das sogar spontan mitklatschte, als bei Tempus est iocundum – das gemeinsame Oh, oh, oh... totus floreo – ertönte, was deutlich zeigte, wie die Chöre und Solisten das Publikum auf die Reise in die Carmina Burana mitgenommen hatten.
Nach Wochen harter Arbeit, Schweiß und so mancher Sorge konnte man am Ende einen glücklichen strahlenden Chorleiter sehen, der sich den Applaus mehr als verdient hat mit seiner fantastischen Arbeit!
Eine gelungene Veranstaltung mit zufriedenen Akteuren, Zuhörern und dem Wunsch, so ein Konzert wieder einmal in der Stadthalle hören zu dürfen ging an einem teilweise verregneten Sonntag noch vor dem nächsten Regenschauer zu Ende. Ein Dank geht auch an den Vorstand des Troisdorfer Kammerchors und an die 1. Vorsitzende Sigrun Hilger, die schon Wochen vorher durch ihren enormen Einsatz maßgeblich dazu beitrug, dass die Veranstaltung gelingen konnte.
Text: Angela Stohwasser, KFE-Redakteurin und Projektsängerin
Fotos: Karin Katharina Köppen