Bereits zum 45. Mal veranstaltete die Willi Ostermann Gesellschaft auf dem Heumarkt die traditionelle Sessionseröffnung und bot den Jecken, die den Weg in die Altstadt gefunden hatten, mehr als 10 Stunden Programm nonstop auf der Bühne.Vierzig Programmpunkte boten für jeden jecken Geschmack etwas. Kasalla, Altreuscher, Krageknöpp, Bläck Fööss, Höhner, Kölschfraktion, Funky Marys, Domhätzjer, Ehrenpräsident der Willi Ostermann Gesellschaft Peter Schmitz-Hellwing, Brings und viele viele mehr rockten die Bühne und das jecke Volk sangt und tanzte tatkräftig mit.
Präsident Ralf Schlegelmilch begrüßte um 10:30 Uhr die Gäste an den TV-Geräten, denn ab dem Moment hat sich der WDR in das Programm geschaltet und bot den daheim gebliebenen Jecken sechs Stunden des kölschen Fasteleers.
Der erste Höhepunkt des Tages war zugleich ein etwas trauriger Moment, denn die Mottoqueen und Grand Dame des kölschen Fastelovends, Marie-Luise Nikuta betrat eingehakt bei Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach und Oberbürgermeister Jürgen Roters die Bühne und wurde durch Ralf Schlegelmilch, Präsident der Willi Ostermann Gesellschaft, zu ihrem Abschiedsauftritt auf der Heumarktbühne begrüßt. Die Mottoqueen hatte kurz vor dem 11.11. bekannt gegeben, dass sie von den kölschen Bühnen abtritt und auch das Mottolied nicht mehr singen wird, aus Rücksicht auf ihre Gesundheit. In der letzten Session hatte sie ihren Fans große Sorge bereitet, als sie wegen einer schweren Krankheit die letzte Session ausfallen lassen musste. Nach 45 Jahren geht eine große Fastelovendskarriere zu Ende, aber nur auf den Bühnen der Sitzungen, denn Lieder wird sie weiterhin für andere schreiben. So singt ihr neues Mottolied „Social jeck – Kunterbunt vernetzt“ jetzt der Jugendchor St. Stephan.
Das Festkomitee war mit dem kompletten Vorstand erschienen, um einer besonderen Ehrung beizuwohnen. FK-Präsident Markus Ritterbach verlieh Marie-Luise Nikuta den Verdienstorden des Festkomitees Kölner Karneval in Gold mit Brillanten, eine Ehrung die bisher kein Künstler in Köln erhalten hat. Diese Auszeichnung hat sich Marie-Luise Nikuta mehr als verdient.
Neben Markus Ritterbach nutzte auch Oberbürgermeister Jürgen Roters die Gelegenheit und bedankte sich bei Marie-Luise Nikuta für ihr karnevalistisches Leben und wünschte allen Kölnern eine schöne und vor allem friedliche Session 2014/2015.
Dann war es endlich soweit, der Countdown wurde runter gezählt und mit einem Tusch des Orchesters Helmut Blödgen eröffnete Punkt 11:11 Uhr Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach mit einem dreifachen Kölle Alaaf die neue Session: Endlich jeiht et widder loss!
Jetzt fehlte eigentlich nur noch eines, das designierte Dreigestirn 2015. Doch die ließen nicht lange auf sich warten.
Gemeinsam mit der Tanzgruppe ihrer Karnevalsgesellschaft, der Flittarder KG, präsentierten sich drei gute gelaunte Herren, die nur noch die Tage zählen bis zu ihrer Proklamation im Januar. Prinz Holger (Kirsch), Bauer Michael (Müller) und Jungfrau Alexandra (Sascha Prinz) eroberten die Herzen „ihres“ Volkes im Sturm und begeisterten mit ihren Antrittsreden. Alle drei scheinen bodenständige Jecke aus Flittard zu sein, die gemeinsam mit ihren Familien viel zusammen unternehmen. Freuen wir uns auf eine kunterbunt vernetzte Session mit einem jecken Dreigestirn 2015.
In diesem Jahr wurde seitens der Willi Ostermann Gesellschaft wieder der „Goldene Ostermann-Brunnen“ verliehen. In diesem Jahr wurde der WDR für die langjährige Zusammenarbeit und seinen Einsatz für das rheinische Brauchtum ausgezeichnet. Den Preis nahm Tom Buhrow, Intendant des WDR, stellvertretend in Empfang. In seiner Dankesrede konnte man den Stolz heraushören, mit dem er diese Auszeichnung angenommen hat und er versicherte, dass diese Zusammenarbeit noch einige Jahre weitergehen wird im Sinne des kölschen Brauchtums.
Um 18:00 Uhr ging dann das Programm mit kölschen Stars zu Ende und eine Coverband unterhielt die Jecken noch bis etwa 19:30 Uhr. Dieses Konzept hatte bereits im letzten Jahr sehr gut funktioniert, denn die Besucherströme fließen damit zu unterschiedlichen Zeiten aus der Altstadt ab.
Jetzt heißt es Geduld haben, aber die Weihnachtszeit und die Weihnachtsmärkte in Köln werden uns die Zeit schon verkürzen, denn auf einigen Weihnachtsmärkten ist auch immer ein bisschen Fastelovend angesagt.