Ausstellung: „Kölle unterm Hakenkreuz“
Köln. Karneval zwischen Unterhaltung und Propaganda: Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln zeigt ab 18. November 2011 bis zum 4. März 2012 die Ausstellung „Kölle Alaaf unterm Hakenkreuz“, die sich mit Schein und Wirklichkeit des Kölner Karnevals in der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt. Lange Zeit war die Beschäftigung mit dem Thema Karneval, Fasching oder der Fastnacht während des Nationalsozialismus tabuisiert. Das Fest unmittelbar vor der Fastenzeit hatte – so die weitläufige Meinung – nichts mit den Nationalsozialisten zu tun oder es zeigte sich gar widerständig. An diesem Bild änderten auch einzelne kritische Abhandlungen zu Freiburg, Mainz oder auch Köln nichts. Sie wurden kaum wahrgenommen. Erst mit einem allgemeinen Generationswechsel setzte um das Jahr 2000 eine ganze Reihe von Studien ein, die neue Kenntnisse hervorbrachten und damit einen offenen und kritischen Umgang mit dem Karneval ermöglichen.
Erstmals bietet das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln ab 18. November 2011 in einer Ausstellung einen differenzierten Blick auf die Entwicklungen des Kölner Karnevals von 1933 bis 1945. Der Besucher erfährt den schönen Schein einer fröhlichen feiernden Bevölkerung und er schaut sprichwörtlich hinter die Kulissen, um die Wirklichkeit hinter dem schönen Schein zu entdecken. Ganz so wie im Karneval selbst, werden dabei alle Sinne angesprochen, dem Besucher werden Tonaufnahmen (Original wie nachgesprochen) und seltene Filmsequenzen, zahlreiche Fotografien aus Privatarchiven und einzigartige Ausstellungsobjekte präsentiert. Die Ausstellung zeigt, dass sich der Karneval auf den ersten Blick kaum änderte, tatsächlich wurde er aber gleichgeschaltet und instrumentalisiert.
Eine PDF-Datei mit Details zur Ausstellung finden Sie hier.
Quelle: Festkomitee Kölner Karneval