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Prozess Ermordung Kurt Braun beendet

2020

Prozess Ermordung Kurt Braun ging heute zu Ende

Köln. Am Freitag, dem 14. August 2020, ging der Prozess gegen Clemens K., der am 13. Dezember 2019 den städtischen Mitarbeiter Kurt Braun - wie das Gericht heute festgestellt hat - heimtückisch ermordet hat, zu Ende. Für Clemens K., der zum Tatzeitpunkt schuldunfähig war, wurde die Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik angeordnet. Die Richterin stellte in ihrer Urteilsbegründung fest, dass bei dieser Unterbringung durchaus eine spätere Freilassung auf Bewährung möglich wäre - da durch Clemens K. aber jegliche Behandlung bislang verweigert wurde, zog die Richterin das Resümee, dass es sehr, sehr lange dauern wird, bis K. irgendwann vielleicht wieder einmal auf freien Fuß kommen könnte.
Bei K. wurde Schizophrenie diagnostiziert - und dieses bereits wohl schon in den 1990er Jahren. Warum K. bis zum 13. Dezember 2019 auf freiem Fuß gewesen ist, konnte oder wollte das Gericht nicht hinterfragen. Fest steht jedoch, dass K. bereits im März 2019 gegenüber einer städtischen Mitarbeiterin einen Mordversuch begangen hat. Hiernach wurde er in ein psychiatrisches Krankenhaus überstellt, wo er ebenfalls gegen das Personal übergriffig geworden ist.


Eine Einweisung nach PsychKG wie in diesem damaligen Fall ist auf sechs Wochen begrenzt. Das psychiatrische Krankenhaus hatte nach dem Vorfall in der Klinik Strafanzeige gegen K. gestellt - jedoch nicht die weitere Unterbringung in der Psychiatrie beantragt. Durch dieses Versehen kam K. nach sechs Wochen aus der Psychiatrie frei und konnte dann im Dezember 2019 den städtischen Mitarbeiter Kurt Braun mit einem offenbar angeschliffenen Küchenmesser tödlich verletzen, als dieser die Kosten für den Rettungswageneinsatz, mit dem K. nach dem Angriff im März 2019 ins Krankenhaus gebracht wurde, bei Clemens K. eintreiben wollte.
Die Richterin erläuterte, dass Clemens K. mit einer solchen Wucht zugestochen hat, dass nicht nur Brauns Kleidung (T-Shirt, Pullover und Motorradjacke) durchstochen wurden, sondern auch der dritten Rippenbogen abgetrennt und der Herzbeutel eröffnet wurde - eine Verletzung, die nach Aussage eines Mediziners bei 99,999 % aller Fälle tödlich endet. Mit einem zweiten Stich in den Rücken zertrümmerte Clemens K. das Schulterblatt von Kurt Braun!
Trotz entsprechender Reanimationsversuche verstarb Kurt Braun noch vor Ort im Rettungswagen. Die als Zeugen gehörten Polizisten erklärten im Gerichtssaal, dass man noch nie so viel Blut an einem Tatort gesehen hätte - der gesamte Rettungswagen musste vor der Abfahrt von der Feuerwehr Köln mit einer großen Menge Wasser gereinigt werden!
K. nahm das Urteil ohne große Regung zur Kenntnis. Während der Urteilsbegründung schüttelte K. öfter den Kopf oder lächelte, z. B. als die Richterin vortrug, dass K. mit der Gründung einer "rechts-radikalen Partei" beschäftigt gewesen wäre. K. machte sich während des gesamten Termins heute fleißig Notizen. Nachdem die Richterin mit der Urteilsbegründung fertig war, fragte K. frech, ob er dazu noch einmal Stellung nehmen dürfte. Mit einem knappen "Nö!" versagte die Richterin dem Angeklagten K. diesen strafprozessual nicht vorgesehenen Wunsch.
Karina P., beste Freundin von Kurt Braun, war heute noch einmal extra zum Termin nach Köln gekommen: "Ich bin froh, dass Clemens K. wohl niemandem mehr Schaden zufügen wird. Allerdings habe ich das Gefühl, dass K. das heutige Urteil nicht akzeptieren und vor das OLG Köln in Revision gehen wird. Aber auch dort wird man sicherlich die Gefahr erkennen, die von Clemens K. ausgeht!", so Karina P. nach dem Urteil.
Fabio P., der Sohn von Karina P., begleitete seine Mutter heute zum Gerichtstermin: "Auch ich bin froh, dass der Mörder von Kurt Braun, der für mich wie ein leiblicher Vater war, nun für viele Jahre in einer psychiatrischen Klinik untergebracht wird. Aber selbst das bringt mir meinen Ziehvater nicht zurück! Kurt war für mich der wichtigste Mensch auf dieser Erde - einmal abgesehen von meiner Mutter. Ich kann bis heute nicht begreifen, dass er nie mehr zurückkommen wird! Ich vermisse Kurt!"
Mark B., Lebensgefährte von Kurt Braun, konnte aus beruflichen Gründen nicht vor Ort sein: "Auch ich bin froh, dass Clemens K. seine gerechte Strafe erhalten hat. Allerdings bin ich der Meinung, dass K. eigentlich schon länger in einer Psychiatrie untergebracht gehörte! Gerade auch wenn man weiß, dass er schon vor Jahren gegenüber Dritten handgreiflich geworden ist - und dies offenbar ohne jeden Grund! Mein Kurt könnte heute noch leben, wenn K. spätestens nach dem Vorfall im März 2019 zwangsweise untergebracht worden wäre. Leider wurde dies versäumt!"

KölnMedia Medienproduktion, Andreas Klein

Prozess Ermordung Kurt Braun beendet

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