Aufgezogen war das Hätz-Team und der Elferrat des Abends, mit etwas Verspätung, gemeinsam mit der Tanzgruppe der GKG Greesberger e. V. Köln von 1852, doch irgendetwas stimmte nicht beim Einzug. Man hörte die Musik der Höppemötzjer zu dem die Greesberger auf die Bühne zogen und das hatte einen guten Grund. Mit dieser Aktion zeigte die Tanzgruppe ihre Verbundenheit mit den Höppemötzjern, die plötzlich und unerwartet einen der hren verloren haben. Dennis Decker war im Alter von nur 34 Jahren völlig unerwartet verstorben, trotz positiver Entwicklung seiner Krebserkrankung. Ihm zu Ehren und als Zeichen der Verbundenheit zogen die Greesberger zur Höppemötzjer-Musik auf. Wie sagte der Kommandant der Greesberger so treffend? „In den Farben getrennt, in der Sache vereint!“ Das ist Köln pur.
Im Rahmen dreier temporeicher Tänze hatte Sitzungsleiter Robert Greven einen ganz besonderen Gast zu begrüßen, Torben Klein, momentan im Karnevals(zwangs)urlaub hatte es sich nicht nehmen lassen, vor diesem herrlichen Bild seinen Hit „Iwigkeit“ zu singen mit gesanglicher Unterstützung von Robert Greven. Danach nahm Torben Klein im Elferrat Platz, dem auch unter anderem ein Scheich und ein Nilpferd im rosa Tütü angehörten.
Leider musste Robert Greven dann den Gästen eine schlechte Nachricht überbringen, denn Jupp Menth, ne kölsche Schutzmann, hatte für den Abend abgesagt. Aus diesem Grunde hatte sich auch der Beginn der Sitzung verzögert, wodurch ein Loch im Programm verhindert wurde. Der Grund für die Absage war ein trauriger, denn Jupp Menth hatte zwei Tage vorher schlechte Erfahrungen machen müssen mit einem unruhigen Saal und genau deshalb wollte er nicht an diesem Abend auftreten, was verständlich ist. Selbst das Versprechen von Robert Greven, dass das Publikum das ruhigste und aufmerksamste Publikum in ganz Köln ist (und das stimmt wirklich, selbst am späten Abend lauschten die Jecken im Saal den Rednern) konnte er Jupp Menth nicht umstimmen, aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Vielleicht kommt das kölsche Urgestein ja 2020 zur Jubiläumssitzung.
Mit Cat Ballou und Kasalla ging es dann rasant und neuen kölschen Tönen weiter im Programm. Egal ob „Alle Gläser huh“, „Pirate“, „Et jieht kei Wort“ - welcher Titel auch gespielt wurde, der Saal stand Kopf und sang aus vollem Hals mit. Den Auftritt von Kasalla konnte Robert Greven nutzen, um ein Bild mit Unterschriften der Jungs um Basti Kampmann zu versteigern. Lag das Anfangsgebot noch bei 200,00 EUR, ging es nach kurzer Bieterschlacht später für 600,00 EUR zu Gunsten von Dat kölsche Hätz an einen Gast im Saal. Schon toll zu sehen, wie schnell für den guten Zweck das Portemonnaie in Köln geöffnet wird.
Nach diesen beiden Bands konnte der Saal beweisen, dass das Publikum zu Recht von seinem Sitzungspräsidenten gelobt wird, denn beiden nachfolgenden Künstlern muss man aufmerksam folgen. Guido Cantz erzählte unter anderem von seiner Heimat Porz und wie toll man dort (nicht) einkaufen kann. Ein Einwand eines Jecken im Saal, der nicht mal aus Porz kam, wurde von ihm köstlich in seine Rede eingebaut, das ist mal Spontaneität. Zur Belohnung bekam Guido Cantz neben einem großen Korb mit Leckereien, Wurstwaren und Wein ein großes Nutella-Glas, ist er doch bekennender „Mit dem Löffel-Esser“ des Aufstrichs. Sieht man ihm gar nicht an.
Mit Bernd Stelter ging es direkt weiter und seinem Rückblick auf die Geschehnisse der letzten Jahre und er stellte einen Ausblick auf die vielleicht nächste Kanzlerin Annegret Kramp-Karrenbauer vor und zu welchen Problemen im Ausland dieser Name sorgen könnte. Bernd Stelter ist schon seit langen Jahren ein großzügiger Unterstützer von Dat kölsche Hätz und seine Auftritte werden von den Jecken im Saal gefeiert.
Nun war es aber wieder Zeit für etwas Bewegung und Musik und so begrüßte Robert Greven die Neulinge „Planschemalöör“ auf der Bühne, die laut Frontmann Juri Rother erst seit acht Monaten existieren. Waren die Gäste am Anfang noch etwas zögerlich, änderte sich das schnell nach „Heimat“, dem Überraschungshit der Session 2019. Diese Vier mit ihrem kölschen Surfpop werden sicher noch lange von sich hören lassen in den kommenden Jahren.
Zur späten Stunde zog es noch einen Redner auf die Bühne und wieder lauschte der Saal seinen Worten und Weisheiten, vornehmlich aus der afrikanischen Heimat Nfuddu. Richtig erraten, mit Klomann Motombo alias Dave Davis wurde es kölsch-afrikanisch und irgendwo konnte man sich in den Worten Motombos wiederfinden. Ich sage nur „Warum gibst du dein Geld einem Affen, wenn Du selber nicht klettern kannst?!“ nur zum Thema Banken.
Brings rockten als letzter Musikact an diesem Abend Saal und Bühne, wobei sie stimmliche Unterstützung von Dennis aus Hürth bekamen bei ihrem Sessionshit „Kölle es dat jeilste Land der Welt“. Hinter Dennis verbirgt sich der in Köln geborene Comedian Martin Klempnow. Gerade die Frauenwelt wird schwach, wenn Dennis seine Hüften schwingt und abtanzt.
Neben den üblichen Präsenten bekamen Brings noch eine 2,5 Liter Flasche Jim Beam, die sich jedoch Dennis sehr schnell nicht mehr wegnehmen ließ. Auf „Beschwerde“ von Peter Brings „der ist das erste Mal dabei und bekommt das gute Zeug“ organisierte Robert Greven noch flink zwei weitere dieser Riesenflaschen für den Rest der Band. So einfach geht das!
Zum großen Finale zogen die Funken des TC Blau-Weiß Windhagen auf und zeigten, dass nicht nur in Köln super Tanzgruppen auftreten und Leistung zeigen. Zwei super Tänze boten die Tänzerinnen und Tänzer aus Windhagen und begeisterten das Publikum. Vor diesem Bühnenbild war es dann so weit, der große Moment war gekommen. Spendenengel, Vorstand, Elferrat und die Vorsitzende des Fördervereins Marlene Merhar, die schon zu Beginn der Sitzung einige erklärenden Worte fand, konnten es kaum erwarten, wie hoch die Spendensumme in diesem Jahr sein würde. Jens Barthel, Finanzchef im Hätz-Team konnte wieder einen neuen Rekordspendenstand verkünden. Mit 420.758,62 Euro konnte man gut 20.000,00 Euro mehr an Spenden für den Förderverein krebskranker Kinder und das dazugehörige Elternhaus an der Kinderonkologie der Uni Köln sammeln. Vorsitzende Marlene Merhar bedankte sich aus vollem Herzen bei Robert Greven und seinem Hätz-Team, allen Spendern und Unterstützern und versicherte, dass jeder Cent den krebskranken Kindern zugute kommt. Es sei immer noch oberstes Ziel des Vereins, dass kein Kind an Krebs sterben muss.
Zum Abschluss ertönte die „Dat kölsche Hätz“ –Hymne von Frank Henseler, die er gemeinsam mit Robert Greven im Herzen-Regen voller Stolz sang und als wenn es das noch nicht gewesen wäre, sang Torben Klein noch einmal mit Robert Greven und Frank Henseler sein „Iwigkeit“ und der ganze Saal sang mit.
Im nächsten Jahr wird Dat kölsche Hätz 20 Jahre und der Förderverein 30 Jahre jung und das wird im November mit einer großen Gala im Maritim Hotel Köln gefeiert. Wer vorher noch Gutes tun will, der sollte die Sonderausgabe von „Viva Colonia“ am Kölner Südstadion nicht verpassen, denn von jeder Karte gehen 5,00 EUR an Dat kölsche Hätz. Eine tolle Sache, die man unterstützen sollte.
Text und Fotos: KFE, Kurt Braun