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Interview zur Rücktrittsankündigung von Stefan Heinrich

2018
 

 
Interview zur Rücktrittsankündigung von Stefan Heinrich, Präsident und 1. Vorsitzender KG Seiner Deftigkeit Kölsche Boor
Stefan Heinrich hat seinen Rücktritt zum 14. Februar 2018 als Präsident und 1. Vorsitzender der KG Seiner Deftigkeit Kölsche Boor 1951 e. V. angekündigt. Er ist seit 2014 aktiv in der Gesellschaft tätig und hat als Pressesprecher 2015 die Arbeit im Vorstand aufgenommen. Zum 1. Februar 2016 wurde er vom Vorstand zum Präsidenten der KG gewählt und ein Jahr später von den Mitgliedern zum 1. Vorsitzenden. Umso überraschender kam nun seine Ankündigung, die Posten aufzugeben. Dies nahm KFE zum Anlass, ein Interview mit Stefan Heinrich zu führen:

Reiner Besgen:
Lieber Stefan, für uns alle kam deine Ankündigung sehr überraschend und hat teilweise hohe Wellen geschlagen. Nachdem du die Gesellschaft sehr erfolgreich führst, fühlen wir uns veranlasst, dieses Gespräch mit dir zu führen. Was ist passiert, dass du dich zu diesem drastischen Schritt entschlossen hast?

Stefan Heinrich:
Wie Du ja sicherlich weißt, ist der Kölsche Boor mir mehr als ans Herz gewachsen. Wir haben ein tolles und erfolgreiches Jahr 2016 gehabt. Als ich 2016 Präsident wurde, habe ich eine KG übernommen mit 30 aktiven Mitgliedern und einem Altersdurchschnitt von 70 Jahren. Es war damals so, dass wir etwa 3 Monate später die Gesellschaft hätten schließen müssen. So habe ich neue Ideen entwickelt und umgesetzt. Eine der besten war es, die Jugendtanzgruppe „De Boore Pänz“ zu gründen. Mir ist es gelungen, die Mitgliederzahl im Jahr 2016 auf fast 70 zu steigern, die Tanzgruppe 5 mal im Millowitsch Theater bei „Hillig Ovend Alaaf“ auftreten zu lassen und sie im Festkomitee Kölner Karneval fest zu etablieren. Also alles in allem ein sehr erfolgreiches Jahr. Es hat aber auch viel Kraft gekostet.
Nach der Session 2016/17 standen bei uns Neuwahlen an und ich habe geschaut, wer denn mit mir gemeinsam den eingeschlagenen Weg mitgehen könnte. Nach der Wahl des neuen Vorstandes musste ich aber feststellen, dass ich kein so glückliches Händchen in der Auswahl bewiesen habe. Es war für mich so, als würden wir mit angezogener Handbremse den Verein bewegen.
Wer mich kennt weiß, dass ich schon ein ziemliches Tempo vorgegeben habe und recht ähnlich erwartete ich es auch von meinen Vorstandskollegen. Wir sind ein traditionsreicher, aber kleiner Verein, der gerade begonnen hatte, wieder zu leben.
Ja, so kam was kommen musste, wir hatten leider Rücktritte aus dem Vorstand und wir mussten uns neu finden.
Aber auch die Mitglieder, die im Jahr 2017 zu uns kamen, haben uns teilweise nicht gut getan. Man begann Gerüchte zu schüren, Mobbing war ein Thema in der Gesellschaft, eigene Veranstaltungen wurden boykottiert bis dahin, dass sich einzelne Mitglieder nicht an die Regelwerke unseres Vereins hielten.
Kurzum, wir haben ein komplettes Jahr in der Entwicklung der KG verloren durch Grabenkämpfe, ständige Erklärungen abgeben zu müssen und sich schützend vor einzelne Mitglieder zu stellen.
Mir ist es in der Zeit nicht gelungen, den Verein zu beruhigen und in ein Fahrwasser zu lenken, um eine positive Entwicklung wieder anzutreiben.

Reiner Besgen:
Und warum dann der Rücktritt zu diesem Zeitpunkt?

Stefan Heinrich:
Zu Ende 2017 eskalierten einige Schauplätze in unserer Mitgliederschaft und ich habe nach Lösungen gesucht. Die für mich Beste und den Verein war die Ankündigung des Rücktritts. So habe ich mir in gewisser Weise einen Freiraum geschaffen, in dem ich nun in den nächsten 6 bis 8 Wochen die Gesellschaft bereinigen kann. Mein Ziel ist es, zur Jahreshauptversammlung wieder Ruhe und Frieden im Verein zu haben. Egal wie es ausgeht, ich tue mein Bestes für den Kölschen Boor.

Reiner Besgen:
Was heißt die KG bereinigen? Meinst Du auch Mitglieder rauswerfen?

Stefan Heinrich:
Ich hatte ja schon gesagt, wir haben uns die Mitglieder nicht genau angesehen, die 2017 zu uns kamen. Ein Rausschmiss ist bei uns nicht so ohne weiteres möglich.
Aber ja, ich habe Anträge gestellt, die vom Ehrenrat der KG geprüft werden und dann mit einer Empfehlung an den Vorstand zur Entscheidung gegeben werden. Ich bin ein sehr friedfertiger, aber auch gradliniger Mensch, doch wenn mehrfach, bewusst und absichtlich gegen Regeln verstoßen wird, Mitglieder beschimpft und beleidigt werden, hat es zur Folge, dass man auch über diese Schritte nachdenken muss.

Reiner Besgen:
Wie ist die Situation aktuell im Verein?

Stefan Heinrich:
Du kannst Dir sicherlich vorstellen, dass alle in heller Aufruhr sind. Aber es zeigt gerade deutlich, wer dem Verein treu ist und wer sich gerade disqualifiziert. Was ich besonders bemerkenswert finde, teilweise sogar amüsant, sind die Menschen, die von intern, aber auch extern an den Vorstand herantreten mit der Bitte um Berücksichtigung bei der anstehenden Wahl des neuen 1. Vorsitzenden und Präsidenten.

Reiner Besgen:
Wie wirst Du die nächsten Wochen im Verein verbringen? 

Stefan Heinrich:
Im Moment bin ich viel unterwegs bei den Mitgliedern. Ich habe mir vorgenommen, mit jedem Mitglied persönlich zu sprechen. Noch im Januar werden wir eine außerordentliche Mitgliederversammlung haben, da wir einen neuen Geschäftsführer wählen müssen und ich werde diesen Termin nutzen, um den Mitgliedern meine Beweggründe darzulegen, aber auch, um eine Aussprache mit ihnen zu führen.

Reiner Besgen:
Wie siehst Du Deine Zukunft bei der KG, Deinem Baby, wie Du den Kölschen Boor immer nennst? Möchtest Du weitermachen?

Stefan Heinrich:
Mein Ziel ist es erst einmal, den Verein wieder zu beruhigen und von den Lasten der letzten 12 Monate zu befreien. Wenn mir das gelingt, ist er zumindest wieder auf dem richtigen Weg.
Natürlich wünsche ich mir, dass ich von den Mitgliedern das Vertrauen erhalte, den Verein weiterzuführen. Aber dazu muss ich erst einmal beweisen, dass ich diese kritische Situation meistere. Sollten die Mitglieder mich dann wieder wählen, werden aber zukünftig einige Dinge anders gestaltet sein, als in der Vorstandsarbeit der letzten 12 Monate.
Wir werden uns die neuen Mitglieder viel genauer ansehen. Es kann dann nur noch Mitglied werden, wer mindestens 2 Bürgen aus dem Verein hat und muss bei zwei Vorstandsmitgliedern vorsprechen.
Aber auch der Vorstand muss sich anders aufteilen und mit Personen verstärkt werden, die den Weg, den wir 2016 eingeschlagen haben, mitgehen.

Reiner Besgen:
Was ist, wenn Du nicht wiedergewählt wirst?

Stefan Heinrich:
Ich bleibe der KG erhalten, soviel ist sicher. Aber was ich sonst noch machen werde, darüber habe ich mir noch keinen Kopf gemacht. Für mich ist es im Moment vorrangig, erst einmal alle Kraft und Zeit dem Kölschen Boor zu widmen, damit die KG, egal ob mit mir oder ohne mich, wieder vernünftig arbeiten kann.
Wir sind eine Familiengesellschaft und das wollen wir auch wieder zeigen.
Abschließend möchte ich aber auch die nächsten Wochen im Karneval genießen, denn das ist ja schließlich das, wofür wir im Verein ein ganzes Jahr arbeiten. Ich freu mich schon riesig auf unsere Matinee am 4.Februar und den Dienstagszug in Nippes. Besonders stolz macht es mich, dass wir in diesem Jahr „Harry un Achim“ auf unserem Wagen haben.

Interview: Reiner Besgen
Foto: Nadine Sprung

Interview zur Rücktrittsankündigung von Stefan Heinrich

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