Interview mit dem neuen Präsidenten der KG Kölsche Boor
Er ist seit 2016 Präsident der KG Seiner Deftigkeit Kölsche Boor 1951 e. V.
Der Mann, der zukünftig durch das Programm der KG-Sitzungen führen wird. In der hektischen und kurzen Session fand er noch die Muße, uns ein paar Fragen zu beantworten:
Herr Heinrich, die Jubiläumssession steht vor der Tür. 66 Jahre KG Seiner Deftigkeit Kölsche Boor 1951 e. V. Ist man sehr angespannt vor solch einer Premierensession?
Ja, auch wenn es im Moment noch alles ruhig erscheint. Aber im Hintergrund arbeitet unser 1. Vorsitzender und Literat schon fieberhaft am Programm der Jubiläumssitzung, wir gemeinsam mit dem Vorstand an der Organisation und dem
Verkauf der Karten. Dadurch werde ich mitten in der Nacht - so 4:00 - 5:00 Uhr
morgens - wach und das Programm geht mit mir durch.
Herr Heinrich, was bedeutet Karneval für Sie persönlich?
Ich habe sehr spät mit dem organisierten Karneval angefangen. Das war 2014. Ich habe bei „De Heinzelmänncher zo Kölle“ e. V. als Fahnenträger und hierdurch bedingt bei de Plaggeköpp vun 1998, den Fahnen- und Standartenträger des Kölner
Karnevals, begonnen und wurde mit Beginn des Jahres 2015 in den erweiterten Vorstand der Tanzgruppe berufen.
Seit 2015 bin ich auch Mitglied der Kooperationsgesellschaft der KG Seiner Deftigkeit
Kölsche Boor 1951 e. V. und dort im erweiterten Vorstand verantwortlich für die
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Seit Februar 2016 hat die KG Kölsche Boor mich zum Präsidenten gewählt. Für mich
ist Karneval Lebensfreude, Spaß, Pflege von Brauchtum und Tradition, sowie geselliges Beisammensein und Treffen mit Freunden.
Wie ist es für Sie als Präsident einer so traditionellen Karnevalsgesellschaft?
Ich habe mich direkt wohlgefühlt. Die Kameradschaft, man war gleich beim Du. Ich
genieße diese Ehrenarbeit und freue mich auf die zukünftigen Aufgaben.
Was sind Ihre Aufgaben in der KG Kölsche Boor?
Meine Ziele sind es, dass die Kooperation mit der Tanzgruppe „De Heinzelmänncher
zo Kölle“ e. V. zukünftig noch enger wird und mehr noch gelebt wird, wo wir momentan auf einem sehr guten Weg sind.
Neue Mitglieder gewinnen und unsere Altersstruktur zu senken, sodass wir mit Perspektive auf eine positive Zukunft blicken können.
Ich sehe mich nicht als Galionsfigur des Vereins, mehr als der Wagenlenker, der sein Gespann zum Erfolg unterstützt. Ich habe aber jederzeit ein offenes Ohr für jedes Mitglied.
Was sind die derzeit geplanten Vorhaben?
2017 wird dann das 66-jährige Bestehen des KG Kölsche Boor gefeiert. Hierzu hat der Vorstand seine Tätigkeiten aufgenommen. Es werden diverse Veranstaltungen in
geselliger und gesellschaftlicher Art zur Feier des Jubiläumsjahr geplant.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft der KG?
Ich würde mir wünschen, dass wir vom Kirchturmdenken fort kommen und gemeinsam mit anderen KGs unser Brauchtum und unsere Tradition im Kölner Karneval fördern. Dass es uns gelingt, die KG wieder interessanter für neue und jüngere Mitglieder zu machen und unser Vereinsleben weiter ausbauen.
Ich würde auch gerne wieder einen Senat aufleben lassen und einen Spielmannszug
in die KG integrieren.
Viele junge Familien kennen das Leben in einer Karnevalsgesellschaft nicht mehr, was sagen Sie diesen?
Wenn Familien diese Tradition nicht kennen, müssen wir andere Wege gehen, junge Leute wieder an den Karneval heranzuführen. Dafür haben wir unsere Karnevals-Party „Musik im Veedel“ in diesem Jahr zum ersten Mal in unserem Vereinslokal am Karnevalssamstag mit großem Erfolg gefeiert. Die Leute wollen nicht mehr am Tisch sitzen, sie wollten es lockerer haben. Darauf haben wir uns eingestellt.
Immer wieder wird beklagt, dass sich die Menschen immer weniger ehrenamtlich engagieren wollen. Wie kann man sie fürs Ehrenamt begeistern?
Alles konzentriert sich stark auf die Karnevalssession. Wir arbeiten aber auch daran, für mehr Präsenz im ganzen Jahr zu sorgen. Denken Sie an das sehr erfolgreiche Herbstfest gemeinsam mit den Heinzelmännchen, oder die geplanten Veranstaltungen im Sommer. Hier kann sich jeder einbringen und unterstützen.
Jedes Mitglied bekommt bei uns die Möglichkeit, sich mit Ideen und Aktivitäten zu verwirklichen.
Mir ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass ich das nicht alles alleine mache. Ohne ein zuverlässiges Netzwerk geht hier gar nichts!