Vier edle Spender und ein „Adam“-Fenster
Wieder zeigt sich, wie verbunden Kirche und Karneval in Köln sind
Köln. Es ist Freitagabend in Köln und zahlreiche Menschen strömen zu einer Zeit in unser geliebtes „Bahnhofskapellchen“, wie es der bergische Jung immer so nett nannte. Teils in Zivil, aber auch in Litewka von Karnevalsgesellschaften und mit Standarten versammelte man sich im Hauptschiff.
In der Hohen Domkirche zu Köln hatten Domkapitel und der zentrale Dombauverein zur Einweihung eines weiteren fertigrestaurierten Domfensters und einem Pontifikalamt zur Ehren der edlen Spender, der Kreissparkasse Köln und dreier Gesellschaften des kölschen Fasteleer geladen. Neben der Kreissparkasse hatten der Große Senat e.V., die Große Kölner Karnevalsgesellschaft e.V. und die KG „Unger Uns“ mit ihren Spenden dazu beigetragen, dass im westlichen Nordquerhaus in 17 m Höhe ein „altes“ Fenster endlich nach jahrelanger Arbeit im neuen Glanz erstrahlt (zumindest wenn die Sonne scheint!) Die Restaurierungskosten von 200.000 Euro trugen diese Spender gemeinsam.
Und so kam es auch, dass um 18:30 Uhr Domprobst Dr. h.c. Norbert Feldhoff feierlich Einzug hielt zum Pontifikalamt, begleitet von Messdienern und den Standarten der Karnevalsgesellschaften in den Altarraum und zunächst einmal den „Chef“ entschuldigte.
Leider konnte Kardinal Meisner nicht, wie ursprünglich geplant, das Pontifikalamt leiten, da er zu der Beerdigung des Dresdner Weihbischof Georg Weinhold musste. Für diesen Wunsch hatten alle Gesellschaften vollstes Verständnis und so leitete Domprobst Dr. h.c. Norbert Feldhoff humoristisch die Messe.
Im Anschluss an den Gottesdienst und die Segnung zog man zum Nordquerhaus und versammelte sich zur feierlichen Weihe des „neuen“ Domfensters. Wieder umrahmt von den Standarten, segnete der Domprobst zunächst mit Weihwasser und dann mit Weihrauch das Fenster. Leider war das Fenster bedingt durch die Lage (oberhalb der Lichtleisten) um die Uhrzeit nicht zu sehen, aber die Zeichnung des Fensters zeigt sicherlich, was das Auge des Betrachters hätte sehen können. Alle vier Spender sind in ihren jeweiligen Fensterbahnen mit ihren Emblemen im oberen Baldachin vertreten.
Es handelt sich um ein vierbahniges Fenster, das die alttestamentlichen Figuren von „Adam“ (Pate ist hier die Große Kölner), „Abel“ (Unger Uns), „Henoch“ (KSK Köln) und „Noah“ (Großer Senat des Kölner Karneval) zeigt. Zusätzlich fügten die Restauratoren unterhalb der Figuren helle Glasstücke mit den Inschriften der Spender und des Restaurierungszeitrahmens hinzu. Von 2011 bis 2012 hatte die Restaurierung gedauert. Das Fenster wurde 1863 vom Maler Michael Welter und dem Architekten Wilhelm Hoffmann entworfen und unter Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner verwirklicht.