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111 Jahre Schnüsse Tring erzählte ihre Geschichte.

2011

111 Jahre Schnüsse Tring erzählte ihre Geschichte.
111 Jahre - Auf diese stolze Zahl kann in dieser Session die Alte Kölner Karnevalsgesellschaft „Schnüsse Tring“ 1901 e.V. zurückblicken. Grund genug für Präsident Achim Kaschny und seinen Vorstand, einmal zurück zu blicken und auch einmal einen Blick in die Zukunft zu werfen


Köln. Wie fing alles an? Beim Kartenspiel einiger honoriger Ossendorfer Bürger am Sonntag, dem 13. Januar 1901 im Restaurant Vogel "Ossendorfer Hof", kam die Unterhaltung auf den bevorstehenden Karneval und auf das „Schnüsse-Tring-Lied" von Joseph Roesberg. Das Lied war den Bürgern im Veedel gut bekannt, weil darin ein selbstbewusstes Ossendorfer Dienstmädchen besungen wurde. Roesberg hatte es am 30. Januar 1859 erstmals auf einer Sitzung der „Großen Karnevalsgesellschaft von 1823" gesungen. Seitdem erklang es alljährlich auf den Sitzungen und Bällen im Kölner Karneval. Auch im Jahre 1901 würde es sicherlich wieder eines der oft und gern gesungenen Lieder sein.


Christian Lansen regte die Gründung einer Karnevalsgesellschaft in Ossendorf an und setzte sie sogleich in die Tat um:
Die Gäste des Restaurants setzten sich zu einer Gründungsversammlung im Nebenzimmer zusammen, bei der sich 14 Herren sofort als Mitglieder einschreiben ließen und einen Beitrag von 1,00 Mark entrichteten. Mathias Vogel, der Wirt des Restaurants, stiftete sogar 20,00 Mark und außerdem die Idee für den Namen.
Die Karnevalsgesellschaft „Schnüsse Tring“ hatte das Licht der Welt erblickt!
In diesen 111 Jahren ist die KG immer jung geblieben. So blieb es nicht aus, dass im Jahre 1954 von dem langjährigen Präsidenten Heinz Thiebes eine Tanzgruppe gegründet wurde. Schnell waren 8 Mädchen gefunden, die einige Tänze für die Karnevalszeit einübten. Was lag in der damaligen Zeit näher, als einen Can Can auf die Bühne zu bringen? Gesagt – getan. Am 23. Januar 1954 wurde die Tanzgruppe der Schnüsse Tring gegründet und sie nannten sich „Kammerkätzchen“. Die Kostüme wurden ähnlich der damaligen Berufsbekleidung als Dienstmagd bzw. Köchin genäht und sie haben sich seitdem in der heutigen Tanzgruppe nicht wesentlich verändert, zwar etwas dem Zeitgeschmack angepasst, aber immer noch rot-weiß.
Zu einem roten Kleid, das heutzutage kürzer ist als damals, kommt natürlich die weiße Bluse und die weiße, bis zum Stehkragen gestärkte Schürze hinzu. Zuerst waren es nur die „Kammerkätzchen“, nette Töchter aus der Gesellschaft, und als dann einige Jahre später auch noch nette kölsche Junge dazu kamen, war sie geboren, die „Tanzgruppe Kammerkätzchen und Kammerdiener“.

Im neuen - moderneren - Outfit präsentiert sich Schnüsse Tring im Jubiläumsjahr mit den Tänzern und Tänzerinnen und einer Schnüsse Tring, die jetzt wieder aufgenommene Tradition


Schnell hat die KG „Schnüsse Tring“ den Weg aus Köln-Ossendorf in die großen Säle Kölns gefunden und damit in den Reigen der großen Kölner Karnevalsgesellschaften. Heute, im Jubiläumsjahr, verfügt die KG „Schnüsse Tring“ über rd. 300 Mitglieder, einen Senat, an der Spitze Senatspräsident Peter Kloiber, einen großen Rat, an der Spitze Sprecher Arno Hastrich, und neben den „großen“ Kammerkätzchen auch eine Jugendtanzgruppe, die inzwischen mehr als 40 Jahre existiert und in den letzten 10 Jahren an Preisen alles „abgeräumt“ hat, was möglich ist.
Die Gesellschaft richtet zwei große Sitzungen aus, nämlich die sog. Milljöhsitzung an einem Sonntagnachmittag im Hotel Pullman und am Karnevalsfreitag die Prunksitzung im Kongress-Saal der KölnMesse.
Zum 75. Geburtstag der Gesellschaft hat Ehrenmitglied Ludwig Sebus der Schnüsse Tring einen eigenen Gesellschaftsmarsch geschenkt. Zudem hat er den Tanzgruppen ihr Einmarschlied gesungen, das bei jedem Auftritt der Kammerkätzchen gespielt wird.

Ludwig Sebus singt mit Begeisterung den Gesellschaftsmarsch


Nach dem plötzlichen Tod von Präsident Dieter Kaspers im Sommer 2008 führt Achim Kaschny die Geschicke der KG „Schnüsse Tring“. Mit Geschick und Fleiß hat es Achim Kaschny mit seinem Vorstand geschafft, die Gesellschaft neu und modern auszurichten und auf finanziell gesunde Beine zu stellen.
Das Gesellschaftsleben beschränkt sich nicht mehr auf die reine Karnevalszeit, auch in der karnevals-freien Zeit treffen sich die Mitglieder zu verschiedenen Veranstaltungen, „Kölsch op Melaten“, Besichtigung des Flughafens, des Druckhauses vom Verlag Dumont-Schauberg, oder auf den Dächern des Doms.
Zudem gibt es alle zwei Jahre ein großes Fest am eigenen Brunnen der Gesellschaft, der in Köln-Ossendorf steht. Vor allem aber hat die Gesellschaft wieder kräftig Zulauf.
In den letzten drei Jahren wurden alleine 50 neue Mitglieder in die „Schnüsse Tring Familie“ aufgenommen.
Das Jubiläumsjahr
Präsident Achim Kaschny hatte einen Paukenschlag zur Jubiläumssession angekündigt, und mit dem Konzert „Tommy Engel meets Brings“ ist das mehr als gelungen. Innerhalb weniger Wochen waren alle Karten vergriffen und die 1.800 Gäste durften sich auf ein besonderes Erlebnis freuen.
Am 8. Januar 2012 eröffnet die KG das eigentlich Jubiläumsjahr mit einer Heiligen Messe in Sankt Rochus, zusammen mit Pastor Klaus Kugler. Die Messe wird musikalisch gestaltet von dem Orchester „Die Domstädter“.
Die große Jubiläumssitzung wird am Sonntag, 15. Januar 2012 im Pullman Hotel stattfinden. Neben einem wirklich tollen Programm werden Oberbürgermeister Jürgen Roters, der an diesem Tag seinen Geburtstag feiert, und Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach ein Grußwort an die Gäste von Schnüsse Tring richten.
Kammerkätzchen-Upgrade Version 2.1
Das Kostüm der Kammerkätzchen, das seit Gründung auf den kölschen Farben rot und weiß basiert, wurde zum Jubiläumsjahr der Muttergesellschaft erst einmal grundlegend verändert. Wenn man so will, haben die Kammerkätzchen in der altbewährten Version 2.0 über Jahrzehnte hinweg getanzt. Im 58. Jahr des Bestehens hat die Gesellschaft die Konfiguration verbessert und auf die Version 2.1 upgradet.
Zwar wurde das äußere Erscheinungsbild beibehalten, aber die Kleider und Blusen werden jetzt ein bisschen peppiger gestaltet, denn auch bei den Kammerkätzchen darf es schulterfrei sein. Und ein Petticoat unter dem Rock lässt die Beine der Mädchen noch mehr fliegen, wenn die Kammerdiener mit ihnen durch die Säle tanzen.
Die Kammerkätzchen erinnern seit 1954 an die Namensgeberin der „Schnüsse Tring“ - Katharina von Ossendorf - eine Tochter vom ehemaligen Gutshof „Om Wissel“, der sich um 1850 in Köln-Ossendorf befand. Das bereits 1859 von Heimatdichter und Komponist Joseph Roesberg komponierte "Schnüsse-Tring-Lied" befasst sich ausschließlich mit dieser Dienstmagd, die bereits damals Forderungen an ihren Arbeitgeber stellte und deshalb noch heute als „erste Gewerkschafterin Kölns" bezeichnete wird.

Präsident Achim Kaschny, Liane Hess und Ludwig Sebus bei der Vorstellung der Aktivitäten und Planungen der Gesellschaft im Jubiläumsjahr 


Trotz des „hohen“ Alters sind die Kammerkätzchen und Kammerdiener jung und frisch geblieben. Sie werden auch in der kommenden Session in aktueller stimmungsvollen Musik der Kölner Bands Brings, Bläck Fööss, Paveier oder den Höhnern das Publikum zu begeistern wissen. Denn auch bei der Musik gibt es Neues: Gleich zwei neue Tänze haben die Kammerkätzchen für die Session 2011/2012 einstudiert.
Seit 1954 wieder eine „Schnüsse Tring“
Zusammen mit der Gründung der Tanzgruppe Kammerkätzchen und Kammerdiener gab es 1954 noch etwas Neues: Erstmals am 23. Januar 1954 gab es „die Schnüsse Tring“, dargestellt von Sophie Schink, die in ihrer eigenen kölschen Art diese Figur der Schnüsse Tring verkörperte. Vor den Tanz-Auftritten sang Sophie Schink jeweils einige Strophen des Schnüsse-Tring-Liedes. Jetzt zum 111-jährigen Jubiläum der alten Kölner Karnevalsgesellschaft „Schnüsse Tring 1901 e.V“ hat sich der Vorstand gedacht, ist der richtige Zeitpunkt, diese alte Tradition wieder aufleben zu lassen. Es soll wieder eine echte „Schnüsse Tring“ in der Gesellschaft geben – jedes Jahr ein anderes verdientes Mädchen der Gesellschaft. Und wer kann besser den Anfang machen als Liane Hess? Sie ist seit vielen Jahren Ehrenmitglied der KG „Schnüsse Tring“ und hat immer ein ganz besonders großes Herz für die Tanzgruppen gehabt.
Der Vorstand der Gesellschaft gratuliert Liane Hess, zur ersten „neuen“ Schnüsse Tring und wünscht ihr eine wunderbare und unvergessene Session.
Liane Hess ist ein echtes kölsches Mädchen, die die Schnüss schwade kann, so wie damals „Et Schnüsse Tring“. Sie wird die KG ab dem 11.11. auf allen Veranstaltungen begleiten. Und auch ihr Höhepunkt in der Jubiläumssession wird ganz sicher die Mitfahrt auf dem Prunkwagen im Rosenmontagszug sein. Aber mindestens genauso sehr freut sie sich auf die Teilnahme am Dienstagszug in Köln-Ehrenfeld, ihrer echten Heimat.
Nach so einem gekonnten Rückblick und der dem Blick in die Zukunft mit Schnüsse Tring und neuen Kostümen konnte Achim Kaschny nur noch einmal auf den grandiosen Start in die Jubiläumssession im Theater am Tanzbrunnen am Samstag 05. November hinweisen.
Die Redaktion Kölsche-Fastelovend-Eck wünscht der Alten Kölner Karnevalsgesellschaft „Schnüsse Tring“ 1901 e.V. eine wundervolle und unvergessliche Jubiläumssession, die mit der Teilnahme am Rosenmontagszug und dem Ehrenfelder Dienstagszug endet.

111 Jahre Schnüsse Tring erzählte ihre Geschichte.

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